Olympia in Paris 2024 - und vor hundert Jahren
Nach 100 Jahren sind die Olympischen Spiele zurück in Paris. Zwischen damals und Olympia 2024 hat sich vieles verändert. Aber auch 1924 gab es sportliche Höchstleistungen zu bewundern und echte Superstars.
1924 - draußen vor der Stadt
Vor hundert Jahren liegen die meisten Wettkampfstätten außerhalb der Stadt. Nur die Radsport-Halle Vélodrome d'Hiver ist in der Nähe des Eiffelturms. Der Großteil des Olympia-Geschehens spielt sich in Colombes ab, einer Gemeinde im Großraum Paris, wo auch das damalige Olympiastadion steht (Foto). 2024 wird es ebenfalls genutzt: als Hockey-Stadion.
2024 - mitten im Zentrum
Bei den diesjährigen Spielen holen die Olympia-Organisatoren die Wettbewerbe auch ins Herz der Stadt. Unter dem Eiffelturm, auf der Place de la Concorde, vor dem Invalidendom und im Grand Palais entstehen temporäre Arenen und Sporthallen. Sogar die Seine wird Wettkampfstätte.
1924 - Eröffnungsfeier erstmals im später "klassischen" Stil
Bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 1924 ziehen zum ersten Mal alle Mannschaften, angeführt von der griechischen, ins Olympiastadion ein und nehmen dort Aufstellung, bevor die Spiele offiziell eröffnet werden. Dieser Ablauf wird fortan zum festen Bestandteil aller Olympischen Spiele.
2024 - Eröffnungsfeier mal anders
Der Auftakt der Spiele von 2024 wird dagegen außergewöhnlich. Die Sportlerinnen und Sportler versammeln sich nicht im Stadion, sondern fahren mit 600 Booten die Seine herunter - vorbei an der Kathedrale Notre Dame bis zur Brücke Pont Alexandre III, wo die Eröffnungszeremonie stattfindet.
1924 - jede Menge Zeit
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 1924 steigt am 4. Mai, die Schlussfeier am 27. Juli. Dazwischen liegen fast drei Monate, genauer gesagt 83 Tage. Insgesamt gibt es 126 Medaillen-Entscheidungen in 23 verschiedenen Sportarten.
2024 - eng getaktet
Hundert Jahre danach geht es deutlich stressiger zu: Zwischen Eröffnung und Schlussfeier liegen nur 17 Tage. Gleichzeitig ist das Programm voller: Insgesamt gibt es 329 Medaillen-Entscheidungen in 32 verschiedenen Sportarten. Im Rugby, Handball und Fußball startet die Vorrunde schon zwei Tage vor der Eröffnungsfeier.
1924 - kaum Frauen am Start
Von 3089 Aktiven bei den Sommerspielen 1924 sind nur 135 Frauen. Dabei gibt es zu jener Zeit bereits seit 24 Jahren olympische Wettbewerbe für Frauen. Allerdings ist die Anzahl der weiblichen Disziplinen noch gering: Medaillen für Frauen gibt es nur im Fechten, Schwimmen, Wasserspringen und Tennis.
2024 - Parität zwischen den Geschlechtern
Für Olympia 2024 melden die Organisatoren eine Teilnehmerzahl von 10.500. Davon sollen 5.250 Männer und 5.250 Frauen sein. Die Spiele von Paris 2024 sind damit die ersten mit vollständiger Geschlechter-Parität bezogen auf die Anzahl der Athletinnen und Athleten.
1924 - Rekord auf roter Asche
Über 100 Meter gewinnt der Engländer Harold Abrahams in 10,6 Sekunden (Foto). Das ist damals olympischer Rekord. Das Duell zwischen dem Juden Abrahams und dem katholischen Schotten Eric Liddell wird später im Oscar-prämierten Spielfilm "Chariots of Fire" verewigt.
2024 - unter zehn Sekunden
Hundert Jahre nach Abrahams' Rekord übersteht man mit seiner damaligen Zeit wahrscheinlich noch nicht einmal die Vorläufe. In Tokio gewann Marcell Jacobs in 9,80 Sekunden Gold. In Paris gilt der US-Amerikaner Noah Lyles (2.v.r.) als Favorit. Er verbesserte seine Bestzeit kurz vor Paris auf 9,81 Sekunden.
1924 - Jungstar im Wasser
Einer der erfolgreichsten Sportler ist vor 100 Jahren der US-Schwimmer Johnny Weissmüller, der im Olympia-Becken dreimal Gold gewinnt und auch im Wasserball antritt. Später wird Weissmüller als Hollywood-Schauspieler berühmt: In zwölf Filmen spielt er Tarzan.
2024 - Jungstar unterm Korb
Ähnliches Superstar-Potential wie "Tarzan" Weissmüller hat 2024 in Paris Lokalmatador Victor Wembanyama. Der 2,24 Meter große Basketballer würde im Film aber wohl keinen Dschungelkönig spielen, sondern eher einen Außerirdischen. Den Spitznamen "Alien" trägt er bereits.
1924 - "Exoten" auf dem Pferderücken
Aus heutiger Sicht erscheint beim Blick ins Wettkampfprogramm der Spiele von 1924 neben den klassischen olympischen Sportarten nur Polo etwas exotisch. Tatsächlich ist das Spiel zu Pferd aber von 1900 bis 1936 olympische Disziplin.
2024 - "Exoten" kopfüber
Hundert Jahre später bemüht sich das IOC um jüngeres Publikum und erweitert den Sportarten-Kanon bereits seit längerer Zeit. 2024 in Paris ist der Tanzsport Breaking (Foto) erstmals als olympische Sportart mit dabei.