Sie gehört zu den aufregendsten Dirigentinnen der jungen Generation und erobert die internationale Musikszene seit ein paar Jahren im Sturm: Oksana Lyniv. Ihr Weg zum Traumberuf Dirigentin war dornig. 1978 in der westukrainischen Kleinstadt Brody geboren, musste Oksana Lyniv zunächst in ihrer Heimat beweisen, dass eine Frau am Pult ernst zu nehmen ist.
Aber mit nur 30 Jahren übernahm sie dann die musikalische Leitung des Opernhauses von Odessa - zum ersten Mal stand eine Frau an der Spitze eines der Opernhäuser Osteuropas. Fünf Jahre später holte Kyrill Petrenko sie als seine Assistentin nach München. Damit startete die junge Dirigentin ihre internationale Karriere, deren Höhepunkt nun die Einladung nach Bayreuth ist.
Als erste Frau dirigiert Lyniv bei den berühmten Richard-Wagner-Festspielen. "Der fliegende Holländer", inszeniert vom russischem Star-Regisseur Dmitri Tcherniakov, feiert am 25. Juli auf dem grünen Hügel Premiere.
Die DW begleitet Oksana Lyniv in ihre Heimat - nach Kiew auf den Maidan, wo Oksana Lyniv auf geschichtsträchtigem Platz über ihr politisches Engagement spricht und die Ukraine politisch und kulturell in Europa verortet. Danach geht es nach Odessa, wo sie immer noch "einen Koffer" hat, nach Lwiw, wo sie zu Hause ist und mit "LvivMozArt" ein eigenes Festival gründete, und natürlich nach Bayreuth.