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Gesellschaft

Feuerattacke auf Obdachlosen in Berlin

26. Dezember 2016

Ein Mann tritt eine junge Frau die Treppe einer U-Bahn-Station hinunter: Das Video erschüttert viele. Nun wird erneut ein Berliner Bahnhof zum Tatort.

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Berlin U-Bahnhof Schönleinstraße
In dieser U-Bahnstation wurde der Obdachlose angezündet, Passanten retteten sein LebenBild: picture-alliance/dpa/T. Kleinschmidt

Nach dem Angriff auf einen schlafenden Obdachlosen in einem Berliner U-Bahnhof fahndet die Polizei mit Bildern nach sieben jungen Männern. Auf den Fotos und einem Video sind die Gesuchten in einer U-Bahn zu sehen.

Die Fotos sind gestochen scharf

Die Gesichter sind recht gut zu erkennen. Die Männer sollen die Kleidungsstücke des 37-Jährigen in der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag angezündet haben. Auch Zeitungen, mit denen sich der Obdachlose vor Kälte geschützt hatte, brannten lichterloh.

Der Obdachlose war dennoch unverletzt geblieben. Er hatte Glück, dass Passanten sofort und beherzt eingriffen, wie die Polizei mitteilte. Auch ein U-Bahnfahrer half mit einem Feuerlöscher. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen versuchten Mordes.

Die sieben Verdächtigen waren nach dem Angriff mit einer U-Bahn geflüchtet. Der U-Bahnhof Schönleinstraße an der Grenze der Stadtteile Kreuzberg und Neukölln wird mit Videokameras überwacht. 

U-Bahn-Treter sitzt in Untersuchungshaft

Erst kürzlich hatte eine Attacke in einer Berliner U-Bahn bundesweit Empörung ausgelöst. Ein Mann hatte einer Frau unvermittelt auf einer Treppe in den Rücken getreten. Sie stürzte und brach sich einen Arm. Die Polizei hatte Kritik auf sich gezogen, weil sie erst nach mehreren Wochen mit Videobildern nach dem Täter suchte. Inzwischen ist er ermittelt und sitzt in Untersuchungshaft. 

In der Hauptstadt haben Tausende Menschen keine Wohnung. Die Berliner Verkehrsbetriebe öffnen im Winter nachts traditionell einige U-Bahnhöfe für Schutz- und Wärmesuchende. In der Weihnachtsnacht war am U-Bahnhof Schönleinstraße aber regulär Betrieb.

haz/sc (dpa, epd, afp)