1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Obamas Rede an die Kubaner

22. März 2016

Kurz vor Abschluss seiner Kuba-Reise hat sich der US-Präsident direkt an die Bevölkerung des Karibikstaates gewandt - mit einer Rede im Großen Theater von Havanna. Aber er hatte auch das heimische Publikum im Blick.

https://p.dw.com/p/1IHfc
Barack Obama während seiner Rede an das kubanische Volk Kuba im Großen Theater in Havanna (Foto: Reuters/C.Barria)
Bild: Reuters/C.Barria

US-Präsident Barack Obama hat Kuba versichert, dass eine Zeit des Friedens und der Verständigung in den Beziehungen beider Staaten angebrochen sei. Er wolle dem kubanischen Volk einen "Saludo de Paz", einen Gruß des Friedens überbringen, sagte er in einer Rede an das kubanische Volk im Großen Theater von Havanna. Dort war unter seinen Zuhörern auch der kubanische Staatschef Raúl Castro.

Der 1961 geborene Obama sagte, Zeit seines Lebens habe es eine Isolation der Insel gegeben, die nur 90 Meilen vom amerikanischen Festland entfernt sei. Er sei gekommen, "um die Überbleibsel des Kalten Krieges" zu beerdigen. In diesem Zusammenhang rief Obama das kubanische Volk zu Reformen auf. "Es liegt an Euch", Schritte für einen Wandel zu beginnen, so der US-Präsident während der live im kubanischen Fernsehen übertragenen Rede. Menschenrechte seien universell und würden für Amerikaner genauso wie für Kubaner gelten

Obama appellierte zugleich an die US-Politik, das amerikanische Handelsembargo gegen den Karibikstaat vollständig aufzuheben. "Es ist eine veraltete Bürde für das kubanische Volk, es ist eine Bürde für Amerikaner, die in Kuba investieren oder dort Unternehmen betreiben wollen", so Obama in seiner Rede. "Es ist Zeit, das Embargo aufzuheben."

Der kubanische Staaatschef Raul Castro winkt kurz vor der Obama-Rede den Anwesenden im Großen Theater in Havanna zu (Foto: Reuters/J.Ernst)
Der kubanische Staaatschef Castro winkt kurz vor der Obama-Rede den Anwesenden im Großen Theater in Havanna zuBild: Reuters/J.Ernst

Nach der Revolution 1959, dem Wandel zum Sozialismus und der kubanischen Anlehnung an die Sowjetunion war es zu einer über 50 Jahren dauernden Feindschaft und dem US-Handelsembargo gekommen Der 55 Jahre alte Boykott gilt als einer der längsten der neueren Geschichte. Obama hat das Embargo zwar gelockert, doch nur der US-Kongress kann es völlig aufheben. Die Republikaner, die dort das Sagen haben, sperren sich bislang dagegen.

Obama ist der erste amtierende US-Präsident seit 1928, der den Karibikstaat besucht.. Seine Rede beendete er mit dem Appell "Sí se puede", was die spanische Variante seines Wahlkampfslogans "Yes, we can" darstellt.

Auch junge Kubaner waren unter Obamas Zuhörern im Großen Theater von Havanna (Foto: Getty Images/C.Somodevilla)
Auch junge - und offenbar gut gelaunte - Kubaner waren unter Obamas Zuhörern im Großen Theater von HavannaBild: Getty Images/C.Somodevilla

Nach dem Auftritt im Großen Theater der kubanischen Hauptstadt traf der US-Präsident in der amerikanischen Botschaft mit Dissidenten zusammen. Eine Begegnung mit Menschenrechtsaktivisten hatte Obama zur Bedingung für seinen Besuch gemacht.

sti/se (afp, rtr)