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Obama und die Trauer von San Bernardino

19. Dezember 2015

Den Kampf gegen die Waffenlobby dürfte US-Präsident Obama verloren haben. Von einer Reform des Rechts auf Waffengebrauch ist keine Rede mehr. Obama traf sich nun mit Hinterbliebenen der Anschlagsopfer in San Bernardino.

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USA San Bernardino: Treffen mit Familienangehörigen Obama
Bild: Getty Images/AFP/B. Smialowski

US-Präsident Barack Obama hatte sich gemeinsam mit First Lady Michelle nach San Bernardino aufgemacht, um sich dort mit den Familien der Toten von San Bernardino zu treffen. Reporter wollte der Präsident bei der Unterredung nicht dabei haben, äußerte sich aber nach dem Treffen vor Journalisten. "So schwierig diese Zeiten für die Angehörigen und für die gesamte Gemeinde auch sind, so zeigen sie doch die Kraft, die Einigkeit und die Liebe, die unser Land bestimmt", so ein beeindruckter Präsident.

Fast drei Stunden lang saßen Obama und seine Frau mit den Familien in der Bibliothek der Indian Spring High School in San Bernardino zusammen. Obama sprach daneben auch mit Rettungskräften, die nach dem Anschlag vom 2. Dezember mit 14 Toten im Einsatz waren. Bürgermeister Carey Davis hatte die Gäste aus Washington in Empfang genommen, die anschließend in ihren traditionellen Weihnachtsurlaub nach Hawaii aufbrachen.

US-Präsident Obama in San Bernardino
Obama und seine Frau werden in San Bernardino von Bürgermeister Carey Davis in Empfang genommenBild: picture alliance/AP Images/W. Lester

In der kalifornischen Stadt hatte das muslimische Ehepaar Tashfeen Malik und Syed Rizwan Farook das Feuer auf die Teilnehmer einer Feier in einer Sozialeinrichtung eröffnet. Es stellte sich heraus, dass beide Kontakte zur islamistischen Szene hatten. Das FBI stufte die Tat deshalb als Terrorakt ein. Da die beiden Täter über ein umfangreiches Waffenarsenal verfügten, kam erneut die Debatte über das freizügige Waffenrecht in Amerika auf. Zum ersten mal nach 95 Jahren bezog zum Beispiel die renommierte New York Times mit einem Leitartikel auf der Titelseite wieder Stellung. Doch dass sich an der politischen Gemengelage in den USA, wo die Republikaner strikt an der Seite der Waffenlobby stehen, etwas ändert, ist nicht zu erkennen.

Guantanamo noch schließen

Vor seiner Abreise aus Washington hatte der US-Präsident den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) als eines der obersten Ziele während seines letzten Amtsjahres bezeichnet. "Wir werden den IS besiegen", sagte Obama. Allerdings würden die Dschihadisten noch auf absehbare Zeit eine Bedrohung darstellen. Wichtig sei daher auch eine politische Lösung des Bürgerkriegs in Syrien. Obama bekannte sich erneut auch zum Ziel, das umstrittene US-Gefangenenlager Guantanamo bis zum Ende seiner Amtszeit Anfang 2017 zu schließen. Er sei zuversichtlich, dass die Zahl der Gefangenen schon bald unter 100 liegen werde.

ml/SC (dpa,rtr,ap)