Nürnberg weiter sieglos
6. Dezember 2013Es gibt Rekorde, auf die man gut und gerne verzichten kann. Der 1. FC Nürnberg hat jetzt einen solchen in seiner Chronik verewigt. Denn als erstes Team in 51 Jahren Fußball-Bundesliga stehen die Franken auch nach 15 Saisonspielen noch ohne Sieg da. Gegen Mainz schaffte das Team von Trainer Gertjan Verbeek wieder nur ein 1:1 (1:0). Dabei hatte alles so gut begonnen: Schon in der 5. Minute waren die Nürnberger durch einen Kopfball von Per Nilsson in Führung gegangen, und auch in der Folge hatten sie einige Möglichkeiten, das Ergebnis zu verbessern. Doch nach gut einer Stunde ließen die Kräfte nach, Mainz kam zu Möglichkeiten.
"Wir haben viel investiert, waren giftig, sind viel gelaufen, dann waren wir dann irgendwann müde, nicht so konzentriert", suchte Torschütze Nilsson nach Erklärungen. Denn in die Nürnberger Müdigkeit hinein fiel der Ausgleich der ansonsten harmlosen Gäste. Shinji Okazaki war in der 75. Minute erfolgreich. Danach drehte sich die Partie komplett, Mainz hatte sogar noch weitere Möglichkeiten. Thomas Tuchel, der Mainzer Trainer, meinte sogar, dass "auch ein Sieg verdient gewesen wäre." Im Übereifer sprang Petar Sliskovic in der Schlussphase Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer im Stile eines ostasiatischen Kampfsportlers an und sah dafür die Rote Karte. Es blieb beim 1:1, das neunte Unentschieden der Nürnberger in dieser Saison, die damit vorerst auf dem vorletzten Tabellenplatz bleiben.
Verfolgerduell in Dortmund
In der Bundesliga scheinen die Bayern nicht nur das Maß der Dinge zu sein, sie sind bei vielen Experten so gut wie durch und haben die Meisterschaft bereits in der Tasche. Somit sind sie auch ohne den verletzten Arjen Robben bei Werder Bremen haushoher Favorit. Dabei sind es nur vier Punkte Vorsprung auf den Rest der Liga, nämlich auf Bayer 04 Leverkusen auf Rang zwei. Und um diesen Platz geht es im Topspiel: Die oft unterschätzten und häufig übersehenen Leverkusener treten am Samstagabend (07.12.2013, 18:30 Uhr MEZ) beim Tabellendritten Borussia Dortmund an. Beide Teams lieferten bisher sehr gute Leistungen in der Liga ab, beide Teams kämpfen in der kommenden Woche um den Einzug in die K.o.-Runde der Champions League und beide haben mit Verletzungen zu kämpfen. "Es herrschen gleiche Voraussetzungen, es wird keine Ausreden geben", sagt Jürgen Klopp. "Es wird ein schwieriges Spiel für beide Mannschaften. Wir würden das schon ganz gern gewinnen, um ehrlich zu sein", gibt der BVB-Trainer zu. "Leverkusen ist eine Bundesliga-Spitzenmannschaft, gehört in Europa zu den besseren Mannschaften und ist für uns ein großer Gegner."
Bayer hat mit 34 Punkten drei Zähler mehr gesammelt als der Konkurrent. Zudem hat sich die selbst ernannte "Werkself" auch den Spitznamen "Vizekusen" patentieren lassen - nach drei zweiten Plätzen in Meisterschaft, Pokal und Champions League in nur einem Jahr (2002). Kein Wunder, dass die Fans des Vereins mit diesem Tabellenplatz Besonderes verbinden. Borussia Dortmund dagegen hat Serienmeister Bayern München in den vergangenen Jahren ein ums andere Mal in der Liga geärgert. "Ich glaube, dass wir es uns in den letzten Jahren erarbeitet haben zu sagen, dass wir die Nummer zwei in Deutschland sind", findet deshalb auch BVB-Mittelfeldmann Nuri Sahin. "Deswegen wollen wir uns den zweiten Tabellenplatz wiederholen." Dazu reicht Dortmund ein Heimsieg. Bei einer Niederlage allerdings hätte Leverkusen bereits sechs Punkte Vorsprung. Pure Motivation für Leverkusens Simon Rolfes: "Das ist das Topspiel, das ist doch wunderbar. Da sind Emotionen drin, da geht es richtig zur Sache." Es ist auch das Duell der beiden besten Liga-Torschützen: BVB-Stürmer Robert Lewandowski hat in dieser Saison schon elf Mal getroffen, der Leverkusener Stefan Kießling neun Mal.
Mönchengladbach will Heimserie ausbauen
Sieben Heimspiele - sieben Siege. So lautet die beeindruckende Bilanz von Borussia Mönchengladbach in dieser Saison. Im Borussia-Park kommt es zum zweiten Hochkaräter des Spieltages: Gladbach empfängt als Tabellenvierter den Tabellenfünften FC Schalke 04. Mit einem weiteren Heimsieg könnten die "Fohlen" den Champions-League-Qualifikationsplatz festigen. Die Schalker haben noch das Aus im DFB-Pokal in den Knochen, sind aber ein gefährlicher, weil angeschlagener Gegner, sagt Schalke-Trainer Jens Keller: " Das ist ja das Paradoxe. Immer wieder, wenn es auch um meinen Kopf geht, gewinnt die Mannschaft und zeigt Charakter."
Der VfB Stuttgart spielt ebenfalls unter seinen Erwartungen und hofft gegen die aufstrebenden 96er aus Hannover auf Zählbares. Der Hamburger SV tritt gegen den FC Augsburg an, die abstiegsgefährdete Eintracht aus Frankfurt empfängt 1899 Hoffenheim. Am Sonntag (08.12.2013) komplettieren der SC Freiburg mit seiner Partie gegen den VfL Wolfsburg und das Aufsteigerduell zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC den 15. Spieltag.