Nordkorea weist Hacker-Vorwürfe zurück
20. Mai 2017Eine Verbindung zwischen der "WannaCry"-Attacke und der Volksrepublik Nordkorea zu ziehen sei "lächerlich", sagte der stellvertretende Botschafter des Landes bei den Vereinten Nationen, Kim In Ryong, in New York. Hinter dem Vorwurf stünden die USA und andere feindliche Kräfte.
"Immer, wenn etwas Seltsames passiert, ist es die stereotype Art der USA und der feindlichen Mächte, eine lautstarke Anti-Nordkorea-Kampagne zu starten", erklärte der Diplomat.
Ähnlicher Code?
Insbesondere südkoreanische Experten hatten den Verdacht geäußert, dass Nordkorea hinter der Cyberattacke steht. Simon Choi von der Internetsicherheitsfirma Hauri sagte, der für "WannaCry" verwendete Code ähnele denen, die bei Hackerangriffen auf die Produktionsfirma Sony Pictures und auf Bangladesch verwendet worden seien. Diese Angriffe waren der sogenannten Lazarus-Gruppe zugeschrieben worden, die mit Nordkorea in Verbindung gebracht wird.
Auch die Softwarefirmen Symantec und Kaspersky Lab hatten erklärt, in einer früheren Version der Schadsoftware sei Programmiercode verwendet worden, den auch die Gruppe Lazarus genutzt habe.
150 Länder betroffen
In der vergangenen Woche waren rund 300.000 Computer in 150 Ländern von der Schadsoftware mit dem Namen "WannaCry" blockiert worden. In Großbritannien wurden zahlreiche Krankenhäuser lahmgelegt. Auch die Deutsche Bahn, der Automobilkonzern Renault, der Telefon-Riese Telefónica und das russische Innenministerium waren betroffen. Nutzer wurden aufgefordert, Geld mit Hilfe der elektronischen Währung Bitcoin zu überweisen, andernfalls bleibe der PC blockiert.
mak/se (rtr, afp)