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Nordkorea geht auf Kuschelkurs mit Trump

1. Juni 2016

Die nordkoreanische Staatspresse findet Gefallen an US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump. Der Republikaner wird als "weiser Politiker" und "Präsidentschaftskandidat mit Weitsicht" gelobt.

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un winkt bei einer Parade in Pjöngjang (Foto: dpa)
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un lässt Trump von der Staatspresse lobenBild: picture-alliance/AP Photo/Wong Maye-E

Im eigenen Land scheiden sich an Trump die Geister, in Nordkorea ist nur Positives über ihn zu lesen. Die staatliche "DPKR Today" schreibt, er würde einen besseren Präsidenten abgeben als seine Rivalin, die Demokratin Clinton. Die US-Wähler sollten lieber ihn wählen als die "dickköpfige Hillary". Die Zeitung traut Trump sogar zu, dass er die Amerikaner von der atomaren Bedrohung befreien kann. Grund für diese Einschätzung: Trump hatte gesagt, er sei bereit, mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un über das nordkoreanische Atomprogramm zu sprechen. Die staatliche Zeitung lobt außerdem Trumps Vorschlag, die US-Truppen aus Südkorea abzuziehen, das sich aus seiner Sicht zu wenig an den Kosten des Einsatzes beteiligt. Dazu schreibt die Zeitung: "Es zeigt sich, dass Trump nicht der raue, seltsame und ignorante Kandidat ist, als der er beschrieben wird."Weniger freuen dürfte Trump die Aussage, die Präsidentschaftswahl in den USA bleibe eine Wahl zwischen zwei Übeln. Trumps Rhetorik sei "leeres Getöse" und seine "wilden Wahlkampfversprechen" seien nicht mehr als "Tricks", die seine Popularität steigern sollten.

US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump bedankt sich bei seinen Unterstützern (Foto: reuters)
Trumps Absicht, Truppen aus Südkorea abzuziehen, kommt im Norden besonders gut anBild: Reuters/J. Ernst

Zustimmung für Trump kommt auch von der nordkoreanischen Zeitung "Rodong", die mit Schadenfreude auf Trumps Äußerungen reagierte. Das offizielle Blatt der Regierungspartei ist überzeugt, dass sich das Nachbarland Südkorea vor einem Wahlsieg des Milliardärs fürchtet. Das könne die Regierung in Seoul nicht verbergen. Wann immer Trump über Außenpolitik spreche, komme er auf die US-Truppen in Südkorea zu sprechen und dessen "Freifahrtschein bei der Verteidigung".

In Südkorea sind bis zu 30.000 US-Soldaten stationiert. Nordkorea betrachtet das als Provokation. Den USA unterstellt Pjöngjang regelmäßig, durch ihre gemeinsamen Manöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder aber bestreiten. Trumps Androhung eines Truppenabzugs habe "die Diener überrascht, die zu den USA wie zu ihrem Herrn hochschauen", schreibt die Zeitung "Rodong".

ha/uh (Reuters,dpa,ap)