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Politik

Nordkorea feuert zwei Kurzstreckenraketen ab

21. März 2020

Die Coronavirus-Pandemie interessiert Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un überhaupt nicht. Er widmet sich lieber dem Kriegsgerät.

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Südkorea: Nordkorea feuert erneut Raketen ab
In Seoul verfolgen Menschen eine Nachrichtensendung, die den Start einer Rakete zeigt Bild: picture-alliance/dpa/AP/A. Young-Joon

Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat zum dritten Mal in diesem Monat Raketen in Richtung Japanisches Meer abgefeuert. Zwei Flugkörper - bei denen es sich vermutlich um ballistische Kurzstreckenraketen gehandelt habe - seien nach ihrem Start im Westen von Nordkorea über das Land geflogen und vor der Ostküste ins Wasser gestürzt, teilte der Generalstab in Südkorea mit. Die Raketen flogen demnach in einer Höhe von bis zu 50 Kilometern etwa 410 Kilometer weit. Weitere technische Details würden zusammen mit den US-Behörden untersucht, hieß es in Seoul.

"Unangemessene Aktion in Zeiten von Corona"

Die höchste Kommandobehörde kritisierte die Tests als "sehr unangemessene Aktion". Sie würden zu einer Zeit unternommen, da die gesamte Welt gegen die Coronavirus-Pandemie vorgehe.  

Südkoreas Militär rief das wegen seines Atomwaffenprogramms isolierte Nachbarland dazu auf, die Versuche sofort zu stoppen. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen, die je nach Bauart auch atomare Sprengköpfe befördern können.   

Südkorea: Nordkorea feuert erneut Raketen ab
Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichte das Foto mit Kim Jong Un bei einer angeblichen Übung Bild: picture-alliance/dpa/KCNA

Vor dem jüngsten Raketentest berichteten die nordkoreanischen Staatsmedien, Machthaber Kim Jong Un habe eine Artillerie-Schießübung "an der westlichen Front" geleitet. Es habe sich um einen Wettbewerb zwischen großen Einheiten der Volksarmee gehandelt.  

Kim ignoriert das Moratorium

Kim hatte zu Jahresbeginn angekündigt, sich nicht mehr an das Moratorium für Atomversuche und Tests von Interkontinentalraketen zu halten. Er drohte auch, dass Nordkorea bald eine "neue strategische Waffe" vorführen werde.

Die Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington liegen seit einem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Februar vergangenen Jahres auf Eis.

se/pgr (dpa, afp, rtr)