Zorniger Kim feuert Raketen ab
25. Juli 2019"Uns sind Berichte über Kurzstreckengeschosse bekannt, die aus Nordkorea abgegeben wurden", sagte ein US-Regierungsmitarbeiter zu den ersten Waffentests seit dem Treffen von Präsident Donald Trump mit Machthaber Kim Jong Un im Juni. In Tokio äußerte man sich schon emotionaler: Japans Verteidigungsminister Takeshi Iwaya sagte, der Test sei "äußerst bedauerlich". UN-Resolutionen verbieten Nordkorea - das mehrfach Atombomben getestet hat - die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite.
Zwei Kurzstreckenraketen hat Nordkorea nach südkoreanischen Erkenntnissen abgefeuert. Die erste Rakete sei rund 430 Kilometer weit geflogen und dann ins Ostmeer gestürzt, sagte ein Vertreter des südkoreanischen Generalstabs. Das zweite Geschoss sei rund 690 Kilometer weit geflogen. Das Ostmeer - auch als Japanisches Meer bekannt - liegt zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan. Die japanischen Hoheitsgewässer wurden von den Raketen nicht verletzt.
Eine Rakete neuen Typs?
Die USA und Südkorea wollen nun gemeinsam untersuchen, um was für Raketen es sich genau handelte. Dem südkoreanischen und dem US-Geheimdienst zufolge handelte es sich bei dem Geschoss mit der größeren Reichweite um einen bislang unbekannten Raketentyp "neuerer Bauart". Nordkorea hatte zuletzt Anfang Mai zwei Kurzstreckenraketen getestet. US-Präsident Trump verwies damals auf die geringe Reichweite der Geschosse und betonte, solche Tests könnten sein Vertrauensverhältnis zu Kim nicht zerstören.
Trump und Kim hatten sich bei einem Treffen in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden koreanischen Staaten Ende Juni auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine atomare Abrüstung Nordkoreas verständigt. Die neuen Waffentests werden in Südkorea auch als Zeichen den Unmuts der kommunistischen Führung in Pjöngjang wegen neuer Militärübungen der USA mit Südkorea gesehen, die beide Länder für August planen.
rb/cgn (afp, ap, dpa, rtr)