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Politik

"Wir können Provokationen nicht tolerieren"

29. Mai 2017

Ungeachtet mehrerer UN-Resolutionen hat das kommunistische Nordkorea erneut eine ballistische Rakete gestartet. Die Reaktion aus Japan, in dessen Richtung das Projektil flog, ließ nicht lange auf sich warten.

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Nordkoreas Herrscher Kim Jong Un bei einem Raketentest am 22. Mai
Nordkoreas Herrscher Kim Jong Un bei einem Raketentest vor einigen TagenBild: picture alliance/AP Photo/Korean Central News Agency

Nordkorea feuert erneut Rakete ab

Die Führung in Pjöngjang lässt sich offenbar von nichts und niemandem zum Einlenke bewegen: Trotz internationaler Warnungen hat Nordkorea erneut eine Kurzstreckenrakete gestartet. Das teilte das südkoreanische Militär mit. Es habe sich um eine Scud-Rakete gehandelt, die nach dem Start in der Nähe der nordkoreanischen Küstenstadt Wonsan rund 450 Kilometer geflogen und ins Japanischen Meer gestürzt sei.  

Südkoreas Präsident Moon Jae In berief daraufhin in Seoul eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrats ein. Japan verurteilte den Raketenstart scharf.  "In Zusammenarbeit mit den USA werden wir gezielte Maßnahmen ergreifen, um Nordkorea abzuschrecken", kündigte Japans Regierungschef Shinzo Abe an. Beim jüngsten Gipfel der sieben führenden Industrienationen am Wochenende sei vereinbart worden, Nordkorea als eine Top-Priorität für die internationale Gemeinschaft zu behandeln. In Washington erklärte das Präsidialamt, Präsident Donald Trump sei über den jüngsten Test unterrichtet worden.

TV-Bilder zeigen in Südkoreas Hauptstadt Seoul einen norkoreanischen Raketenstart (Archivbild)
TV-Bilder zeigen in Südkoreas Hauptstadt Seoul einen norkoreanischen Raketenstart (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/J. Yeon-Je

Mit dem jüngsten Start hat Pjöngjang allein im Mai bereits drei Raketen abgefeuert. Mehrere UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test von Raketen, die je nach Bauart auch Atomsprengköpfe tragen können. Erst am Samstag hatte die Gruppe der führenden westlichen Industriestaaten Nordkorea eindringlich aufgerufen, seine Atom- und Raketenprogramme "vollständig, nachprüfbar und unumkehrbar" zu stoppen. In der Abschlusserklärung ihres Gipfeltreffens auf Sizilien ruft die G7 die Weltgemeinschaft auf, ihre Anstrengungen zur Umsetzung entsprechender UN-Resolutionen zu "verdoppeln".

Die kommunistische Führung in Nordkorea hat seit dem vergangenen Jahr Atomversuche und zahlreiche Raketentests durchführen lassen, durch die sich vor allem Südkorea und das G7-Mitglied Japan bedroht fühlen. US-Präsident Donald Trump hat im Gegenzug einen Militärschlag gegen das ostasiatische Land nicht ausgeschlossen.

Nordkoreanische Raketen-Entwickler jubeln Kim Jong Un (nicht im Bild) zu
Nordkoreanische Raketen-Entwickler jubeln Kim Jong Un (nicht im Bild) zuBild: Reuters/KCNA

Pjöngjang hatte zuletzt am 21. Mai eine Mittelstrecken-Rakete ins Meer abgeschossen. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs war die Rakete nach dem Start im Westen das Nachbarlandes mehr als 500 Kilometer weit geflogen, bevor sie ins Japanische Meer stürzte. Davor hatte Nordkorea am 14. Mai eine noch stärkere Mittelstreckenrakete eines anderen Typs getestet.

Nordkorea treibt die Entwicklung von Raketen voran, die nicht nur Südkorea und Japan treffen, sondern auch einen Atomsprengkopf bis in die USA tragen können.

stu/haz (dpa, rtr)