Nordkorea: Atomwaffen sind einsatzbereit
4. März 2016Die kommunistische Staatsführung hat angeordnet, das Atomwaffenarsenal des Landes in den Stand-By-Modus zu versetzen, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Nordkoreas Agentur KCNA berichtet. "Wir müssen in der Lage sein, unsere nuklearen Gefechtsköpfe zu jeder Zeit abfeuern zu können", zitiert KCNA Machthaber Kim Jong Un. In seiner üblichen Kriegsrhetorik erklärte er weiter, das Militär bereite sich auf Präventivschläge vor. Die derzeitige Lage bezeichnet er als sehr heikel.
USA ermahnen Kim Jong Un
Pentagon-Sprecher Bill Urban forderte in Washington Nordkorea auf, von provokanten Handlungen dieser Art abzulassen, da sie nur die Spannungen vergrößerten. Die USA beobachteten die Lage auf der koreanischen Halbinsel gemeinsam mit den regionalen Verbündeten sehr genau, betonte Urban.
Südkorea kündigte inzwischen eine entschiedene Reaktion auf die Atomwaffendrohungen des kommunistischen Nordens an. "Wenn Nordkorea uns provoziert, dann müssen wir mit einer strengen Bestrafung antworten, um ganz deutlich zu zeigen, welchen Preis Nordkorea wird zahlen müssen", sagte Präsidentin Park Geun Hye in einer Ansprache vor Soldaten, die das Fernsehen übertrug. Der Führung in Pjöngjang müsse klar gemacht werden, "dass sie nicht überleben wird, wenn sie ihr Atomprogramm nicht aufgibt", drohte Park.
Am Donnerstag, einen Tag nach dem Sanktionsbeschluss des Weltsicherheitsrats, hatten die nordkoreanischen Streitkräfte laut Berichten aus Seoul von der Ostküste aus etwa sechs Kurzstreckenraketen Richtung Meer abgefeuert. Die Geschosse hätten eine Reichweite von 100 bis 150 Kilometern gehabt, erklärte das südkoreanische Verteidigungsministerium.
Einstimming hatte der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch die Strafmaßnahmen gegen die Führung in Pjöngjang drastisch verschärft. Laut UN sind es die strengsten Sanktionen, die das höchste UN-Gremium in mehr als 20 Jahren verhängt hat. Die Entscheidung des Weltsicherheitsrats ist eine Reaktion auf den nordkoreanischen Atomtest vom 6. Januar und den Start einer Weltraumrakete einen Monat später. Beide Aktionen verstießen gegen UN-Resolutionen.
se/ww/kle (ap, rtre, afpe, dpa)