Militärgespräche vereinbart
9. Januar 2018Angesichts der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben Nord- und Südkorea sich auf weitere hochrangige Gespräche verständigt. In einer gemeinsamen Mitteilung erklärten die Nachbarländer nach ihrem ersten offiziellen Treffen seit mehr als zwei Jahren, sie wollten die "aktuellen militärischen Spannungen entschärfen" und dazu den wiederaufgenommenen Dialog fortführen.
Nordkorea will an den Winterspielen teilnehmen
Nordkorea hatte sich bei dem Treffen in Panmunjom in der demilitarisierten Zone zwischen den beiden Nachbarn zudem entschieden, Sportler und Unterstützer zu den Olympischen Winterspielen in den Süden zu entsenden, wie die südkoreanische Regierung erklärte.
Laut der gemeinsamen Mitteilung wird Pjöngjang Athleten, Fans, Künstlern, Zuschauern, einem Taekwondo-Team und Journalisten erlauben, ins nur 80 Kilometer von der entmilitarisierten Zone entfernte Pyeongchang zu reisen. Südkorea verpflichtete sich im Gegenzug, der Delegation die "nötigen Annehmlichkeiten und Einrichtungen" zur Verfügung zu stellen.
Weitere Familientreffen angestrebt
Südkorea bemühte sich bei dem Treffen um eine Wiederaufnahme von Familienzusammenführungen, wie die südkoreanische Agentur Yonhap berichtete. Seoul schlug Familientreffen während der Olympischen Spiele vor. Etwa 60.000 zunehmend ältere Südkoreaner, die während des Koreakriegs von 1950 bis 1953 getrennt worden waren, hoffen nach wie vor, ihre Verwandten aus dem Norden wiederzusehen. Die letzten Begegnungen fanden im Jahr 2015 statt.
Der jetzt erfolgten formellen Annäherung waren Monate vorausgegangen, in denen sich der Konflikt auf der seit Jahrzehnten geteilten Halbinsel gefährlich zugespitzt hatte. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un versetzte die internationale Gemeinschaft mit Raketentests und einem weiteren, seinem bislang größten Atomtest in Aufregung. Er verstieß damit abermals gegen Resolutionen der Vereinten Nationen.
Sorge vor weiterem Krieg
Zudem lieferte sich Kim einen verbalen Schlagabtausch mit US-Präsident Donald Trump, der wiederum Nordkorea mit der völligen Zerstörung drohte. All dies löste international die Sorge vor einem Atomkrieg aus.
In seiner Neujahrsansprache kündigte Machthaber Kim dann überraschend an, eine Delegation zu den Spielen im Süden zu entsenden. Beide Staaten befinden sich formal noch im Kriegszustand, weil der Koreakrieg mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete.
uh/sti (rtr, afp, sid)