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Militär: Wieder Hunderte in Nigeria befreit

2. Mai 2015

Fast tagtäglich macht das nigerianische Militär derzeit Meldung über die erfolgreiche Befreiung von Menschen aus der Gewalt der Boko-Haram-Miliz. Nun will die Armee 234 Frauen und Kinder gerettet haben.

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Patrouillenfdahrzeuge der nigerianischen Armee (Foto: picture-alliance/dpa/H. Ikechukwu)
Bild: picture-alliance/dpa/H. Ikechukwu

Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben weitere 234 Geiseln aus der Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram befreit. Die Frauen und Kinder seien am Donnerstag im Sambisa-Wald im Nordosten des Landes gerettet worden, teilte der Generalstab mit. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Streitkräfte gemeldet, dort rund 500 Geiseln aus den Händen der Rebellengruppe befreit zu haben. Ob die Angaben des Militärs stimmen, ließ sich zunächst nicht bestätigen.

Der Sambisa-Wald als Extremisten-Hochburg

Die zuletzt frei gekommenen Frauen und Kinder seien wie auch die anderen befreiten Geiseln an einen sicheren Ort gebracht worden, um ihre Herkunft zu klären, erklärte das Militär. Es kündigte an, seine Offensive in dem Gebiet fortzusetzen, um weitere Geiseln aus den Händen von Boko Haram zu retten und "alle Trainingslager der Terroristen zu zerstören.

Der Sambisa-Wald im Bundesstaat Borno ist nach Angaben eines Militärsprechers die "letzte Hochburg" der Extremisten im Nordosten Nigerias. Erst am Dienstag hatte die nigerianische Armee die Befreiung von 200 Mädchen und 93 Frauen aus Boko-Haram-Lagern in dem Gebiet bekanntgegeben. Zwei Tage später dann meldete die Armee die Rettung von etwa 60 Frauen und 100 Kindern.

Weiter Unklarheit über Schülerinnen von Chibok

Das Militär konnte auch nach der jüngsten Aktion nicht sagen, ob unter den Befreiten auch einige der vor einem Jahr von Boko Haram entführten Schülerinnen aus der Stadt Chibok sind. Die Verschleppung von zunächst 276 Schülerinnen hatte weltweit für Bestürzung gesorgt. Von ihnen befanden sich zuletzt noch 219 in der Gewalt der Islamisten.

Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International entführte Boko Haram seit Anfang 2014 im Norden Nigerias mindestens 2000 Frauen und Mädchen. Frühere Geiseln berichteten von Zwangsverheiratungen, sexuellem Missbrauch und erzwungenen Kampfeinsätzen für die Islamisten. Boko Haram kämpft mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe bei Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen mehr als 15.000 Menschen. Das nigerianische Militär wird im Kampf gegen Boko Haram von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt.

sti/kle (afp, dpa)