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Niederlande sind nur noch AA+

29. November 2013

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat den Niederlanden die Bestnote entzogen. Gute Neuigkeiten gibt es für Zypern und Spanien. Der Einfluss von Ratingagenturen hat im Euroraum aber merklich abgenommen.

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Häuser in Amsterdam Foto: Jan Kranendonk
Bild: Jan Kranendonk/Fotolia

Die Aussichten für die Konjunktur des Eurozonen-Staates seien nicht mehr so gut wie zuletzt, befindet die Ratingagentur Standard & Poor's. Die Niederlande hinkten zudem bei der Entwicklung des Bruttoinlandprodukts (BIP) pro Kopf hinter vergleichbaren Nationen her. Für langfristige Verbindlichkeiten darf sich das Land deshalb jetzt nicht mehr mit der Bestnote "AAA" schmücken: Die Ratingagentur stufte das Land auch "AA+" herab. Den Ausblick für die Niederlande stufte die Agentur jedoch als "stabil" ein. Und auch das Kurzfrist-Ranking wurde mit "A-1+" bestätigt.

Dabei kamen vor Kurzem noch gute Nachrichten aus den Niederlanden: Die fünftgrößte Volkswirtschaft des Euroraums beendeten im Sommer ihre einjährige Rezession mit einem Plus von 0,1 Prozent. Zum ersten mal seit Frühjahr 2012 legte die Wirtschaft wieder zu. Seit Ende des vergangenen Jahres hat sich die Wirtschaftsentwicklung in dem Land kontinuierlich verbessert.

Schulden könnten teurer werden

Durch den Verlust der Bestnote kann es für die Niederlande nun teurer werden, sich an den internationalen Finanzmärkten Geld zu leihen. Die Zinsen könnten steigen, weil die Investoren von einer höheren Wahrscheinlichkeit ausgehen müssten, ihr Geld nicht mehr wiederzusehen. In der Regel tritt das aber erst ein, wenn mindestens zwei der drei großen Ratingagenturen ihre Bewertung zurückgenommen haben. Die Rating-Agenturen Fitch und Moody's bewerten die Niederlande nach wie vor mit "AAA".

Auch der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem erklärte, er erwarte keine Auswirkungen auf die Zinsen. Natürlich sei die Herabstufung enttäuschend, die Niederlande blieben aber eines der kreditwürdigsten Länder der Welt. Im Euroraum hat die Bedeutung von Ratingagenturen abgenommen, seit die Europäische Zentralbank angekündigt hat, den Euro mit allen Mitteln zu verteidigen.

Gute Neuigkeiten für Zypern und Spanien

In zwei Euro-Ländern hat sich die Bewertung durch Standard & Poor's leicht verbessert: Das mit internationalem Hilfsgeld gestützte Zypern werde nun mit "B-" statt wie bislang "CCC+"bewertet, teilte die Ratingagentur mit. Für Spanien hob sie den Ausblick auf "stabil" an, sodass dem Land so schnell keine weiteren Abstufungen mehr drohen. Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte Standard & Poor's Spanien mit "BBB-" bewertet; das ist nur noch einen Schritt vom sogenannten Ramschniveau entfernt.

Nur noch drei Länder genießen in der Eurozone den "Tripe A"-Status von Standard & Poor's: Deutschland, Luxemburg und Finnland. Weltweit sind es nur 13 Staaten. Auch die USA verloren im August 2011 ihr Spitzenrating - ohne dass dies sich negativ auf die Neuverschuldung ausgewirkt hat.

hmf/sti (dpa, rtr)