Nick Cave: Eine Musik-Ikone in Bildern

Nick Caves Verbindung zu seinen Fans ist intensiv. In den letzten Jahren wurde sie immer stärker, seine Konzerte gleichen Messen. Cave mischt sich unter das Publikum und hat keine Scheu vor Berührungen. Über die Website "The Red Hand Files" können Fans ihm jederzeit schreiben. Nick Cave beantwortet mit viel Empathie ihre Fragen und wirkt laut "Guardian" wie "Trost in Zeiten voller Tumulte".

In dem australischen Städtchen Warracknabeal wird er 1957 geboren. Streng anglikanisch erzogen, bricht Nick Cave früh aus den engen Verhältnissen aus, studiert Kunst und wird Punkmusiker. Mit Liveshows seiner Band The Boys Next Door, die er später in The Birthday Party umbenennt, sorgt er für Furore. 1980 ziehen die Musiker nach London und bekommen einen Plattenvertrag. 1983 lösen sie sich auf.

Mit The Bad Seeds, der Nachfolgeband von The Birthday Party, schafft Nick Cave endgültig den Durchbruch und wird zum Star. Der Berliner Musiker und Künstler Blixa Bargeld (Bild) spielt dabei eine wichtige Rolle. Bargeld wird Anfang der Achtziger, als Cave in West-Berlin lebt, für viele Jahre zum Gitarristen, langjährigen Kollaborateur und Wegbegleiter Nick Caves.

Im "Der Himmel über Berlin" von 1987 verewigt der deutsche Regisseur Wim Wenders Nick Cave and the Bad Seeds in einer Szene (im Bild dahinter: Blixa Bargeld). Cave bewegt sich ständig durch die Welt, zieht während der Achtziger immer wieder um. Er lebt auch in Los Angeles und Sao Paulo, wo er zum ersten Mal Vater wird. Mutter seines ersten Sohnes ist eine brasilianische Journalistin.

Mit dem Album "Murder Ballads" von Nick Cave and the Bad Seeds wird Cave endgültig zum Weltstar. Auf dem neunten Studioalbum seiner Band, das 1996 erscheint und von der internationalen Musikpresse gefeiert wird, befindet sich auch das Duett "Where The Wild Roses Grow" mit Kylie Minogue. Die beiden pflegen seit vielen Jahren eine enge Freundschaft. Hier beim Konzert 2019 in Glastonbury.

Zeit seines Lebens schreibt sich Nick Cave in Texten seine Dämonen von der Seele. Romane wie "Und die Eselin sah den Engel" und auch Lyrik und Essays gehören zu seinem Repertoire. 2009 begeisterte er bei einer Lesung seines Romans "Der Tod des Bunny Monroe" das Publikum in Hamburg. Oft verbindet Cave seine Lesungen mit Solo-Akustiksets seiner Songs.

Der düstere Western "The Proposition – Tödliches Angebot" aus dem Jahr 2005 (hier Cave vor einer der Filmkulissen) spielt im australischen Outback und ist ist einer der preisgekrönten Filme, für die Nick Cave das Drehbuch geschrieben hat. Auch Filmmusik (u.a. für "Hell Or High Water") und Auftragsarbeiten für Oper und Theater gehören inzwischen zum Portfolio des Multitalents.

Der US-amerikanische Spielfilm "Lawless" aus dem Jahr 2012, mit den Schauspielern Tom Hardy, Shia LaBoeuf und Mia Wasikowska, ist ein Drama vor dem Hintergrund der Prohibitions-Ära. 2012 kam der Film in die Kinos, Drehbuch: Nick Cave. Der Film wurde beim Internationalen Filmfestival in Cannes für die Goldene Palme nominiert. Hier präsentiert sich Cave mit dem Filmteam bei der Weltpremiere.

2014 kommt der Film "20.000 Days on Earth" der Regisseure Iain Forsyth und Jane Pollard ins Kino. In dem autobiografischen Film, der irgendwo zwischen Fiktion und Musikdoku mäandert, wird ein Tag im Leben Caves zu einer Zusammenfassung seiner bisherigen Karriere. Cave spricht darin mit einem Therapeuten und mit Wegbegleitern wie Kylie Minogue und Blixa Bargeld über Kunst, Songs und das Leben.

Als wären all die kreativen und künstlerischen Facetten Nick Caves nicht schon genug, wurde er vor einigen Jahren sogar zum Protagonisten einer Graphic Novel: "Nick Cave - Mercy On Me". Das Werk des Berliner Künstlers Reinhard Kleist beschreibt Caves Berliner Jahre, sein Lebens als Musiker und Multitalent. Erschienen ist das Buch 2017 im Carlsen Verlag.