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PolitikGlobal

News kompakt: Tote durch explodierende Pager im Libanon

18. September 2024

Offenbar koordiniert detonieren Tausende kleiner Funkempfänger im Libanon. Die Lufthansa-Gruppe und Air France streichen daraufhin ihre Flüge nach Israel. Das Wichtigste in Kürze.

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Im Dunkel steht ein von Menschen umringter Krankenwagen, dessen Scheinwerfer erleuchtet sind
Krankenwagen bringen Verletzte zum Krankenhaus der Amerikanischen Universität in BeirutBild: Hassan Ammar/AP/picture alliance

Durch nahezu zeitgleich explodierende Pager sind im Libanon mindestens neun Menschen getötet worden. Zudem seien mehr als 2700 Menschen verletzt worden, teilte Gesundheitsminister Firas Abiad mit. Die iranische Nachrichtenagentur Mehr meldet, auch der iranische Botschafter Modschtaba Amani sei durch die Explosion eines Pagers verletzt worden. Augenzeugen berichten von Panik in den Straßen Beiruts.

Pager sind kleine Kommunikationsgeräte, die kurze Botschaften empfangen können. Mitarbeiter aus Sicherheitskreisen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, betroffen seien neueste Modelle, die die pro-iranische Schiitenmiliz Hisbollah jüngst eingeführt habe. Etliche Staaten, darunter die USA, haben die Hisbollah als Terrororganisation eingestuft.

Lufthansa und Air France streichen Flüge nach Israel

Als Reaktion auf die Explosion Tausender tragbarer Funkempfänger im Libanon setzen die Lufthansa und Air France ihre Flüge nach Israel mindestens bis einschließlich Donnerstag aus. Beide Unternehmen machten dafür eine kurzfristige Veränderung der Sicherheitslage verantwortlich.

Die Lufthansa teilte mit, die Airlines der Gruppe hätten entschieden, den gesamten israelischen und iranischen Luftraum zu umfliegen. Daher fielen nicht nur sämtliche Flüge von und nach Tel Aviv, sondern auch alle Verbindungen von und nach Teheran aus. Die libanesische Hauptstadt Beirut wird schon seit Wochen nicht mehr angesteuert. Air France gab bekannt, dass der Flugverkehr nach Tel Aviv und nach Beirut vorübergehend eingestellt wurde.

Biden appelliert an Konfliktparteien im Sudan

US-Präsident Joe Biden hat die Konfliktparteien im Sudan zu neuen Friedensgesprächen aufgerufen. Biden forderte die Armee und die RSF-Miliz in einer Erklärung auf, ihre Truppen zurückzuziehen, den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen und wieder in Friedensverhandlungen einzutreten.

In dem nach Fläche drittgrößten Staat Afrikas ringen seit April 2023 De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und die von ihm kontrollierte Armee mit seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo und dessen Miliz Rapid Support Forces um die Macht. Mehr als zehn Millionen Menschen wurden den Vereinten Nationen zufolge durch den Bürgerkrieg vertrieben.

US-Präsident Joe Biden mit Sonnenbrille vor dem Weißen Haus
"Ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe ermöglichen": US-Präsident Joe Biden (Archivbild)Bild: Annabelle Gordon/REUTERS

Amnesty kritisiert Unterdrückung der Opposition in Tunesien vor Wahl

Wenige Wochen vor der Präsidentenwahl in Tunesien beklagt Amnesty International eine Zunahme der Repression gegen Oppositionelle. Allein zwischen dem 12. und 13. September seien mindestens 97 Mitglieder der Ennahda-Partei festgenommen worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation. Sie kritisierte auch Einschränkungen für die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten sowie Nichtregierungsorganisationen.

In dem autoritär regierten Land sind für den 6. Oktober Präsidentenwahlen geplant. Es wird mit einem Sieg von Staatschef Kais Saied gerechnet. Die Behörden haben nur zwei weitere Kandidaten zugelassen. Anfang August waren fünf Anwärter auf eine Kandidatur zu Haftstrafen verurteilt worden.

Habeck: EU und China müssen Handelskonflikt um E-Autos vermeiden

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dringt im Zollstreit um chinesische Elektroautos auf eine "politische Lösung". "Wir wollen einen Handelskonflikt mit Zollspirale, der am Ende beiden Seiten schadet, unbedingt vermeiden", sagte Habeck nach einem Treffen mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao in Berlin. "Die Europäische Kommission und China sollten alles daransetzen, eine Verhandlungslösung zu finden."

Die EU-Kommission wirft China unzulässige Subventionen für seine Elektroauto-Hersteller vor. Sie hat daher Strafzölle von bis zu 36 Prozent für importierte chinesische Elektroautos angekündigt. Im Gegenzug droht Peking mit Strafzöllen etwa auf europäische Milchprodukte.

Bundeswirtschaftsminister Habeck (rechts) reicht dem chinesischen Handelsminister Wang die rechte Hand; beide stehen vor Flaggen Chinas, der Europäischen Union und Deutschlands (v. l. n. r.)
"Alles daransetzen, um eine Verhandlungslösung zu finden": Bundeswirtschaftsminister Habeck (rechts) mit dem chinesischen Handelsminister Wang in BerlinBild: JOHN MACDOUGALL/AFP

Bisher sieben Todesopfer bei Waldbränden in Portugal

In Portugal kämpfen Tausende Feuerwehrleute weiter gegen etwa 50 Waldbrände. Allein die drei größten Feuer, die in der Region Aveiro im Norden Portugals wüten, zerstörten nach Angaben des Zivilschutzes bis Montagabend etwa 10.000 Hektar Land. Das entspricht in etwa der Fläche, die im gesamten Sommer verbrannte. Mindestens sieben Menschen kamen inzwischen ums Leben, darunter mehrere Feuerwehrleute.

Zuletzt waren laut Zivilschutz landesweit mehr als 4500 Feuerwehrleute sowie rund 20 Löschflugzeuge und -hubschrauber im Einsatz. Die Löscharbeiten wurden durch starken Wind und hohe Temperaturen erschwert. Der Katastrophenzustand wegen höchster Waldbrandgefahr in weiten Teilen des Landes wurde bis Donnerstagabend verlängert.

jj/sti/kle (dpa, afp, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.30 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.