News kompakt: Steinmeier und Macron in Oradour-sur-Glane
10. Juni 2024Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der französische Staatschef Emmanuel Macron gedenken an diesem Montag in Oradour-sur-Glane eines Massakers der Waffen-SS mit 643 Toten vor 80 Jahren. Am 10. Juni 1944 hatten Angehörige der SS-Panzerdivision "Das Reich" in dem westfranzösischen Ort die meisten der Dorfbewohner getötet und fast den gesamten Ort niedergebrannt. Es war das größte Kriegsverbrechen Nazi-Deutschlands in Westeuropa. Die Ruinen des Dorfs sind bis heute als Mahnmal erhalten. Es ist das erste Mal, dass ein Bundespräsident zu einem Jahrestag des Massakers anreist. 2013 hatte der damalige Bundespräsident Joachim Gauck im Rahmen eines Staatsbesuchs als erster deutscher Spitzenpolitiker Oradour-sur-Glane besucht.
Benny Gantz tritt aus israelischer Regierung zurück
Wegen Differenzen über die Zukunft des Gazastreifens verlässt Minister Benny Gantz die Notstandsregierung in Israel. Der 65-jährige Ex-Verteidigungsminister hatte den Schritt bereits angedroht, sollte die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bis zum 8. Juni keinen Plan für eine Nachkriegsordnung im Gazastreifen vorlegen. Das Ultimatum war am Samstag ausgelaufen. Der Austritt aus dem Kriegskabinett betrifft laut Gantz auch weitere Mitglieder seiner Partei Nationale Union. Israels Führung kann er mit dem Schritt aber nicht stürzen. Denn Netanjahus rechtsreligiöses Kabinett verfügt auch ohne Gantz' Partei weiter über eine Mehrheit im Parlament.
Indiens Premier Modi für dritte Amtszeit vereidigt
Narendra Modi ist zum dritten Mal in Folge als Premierminister Indiens vereidigt worden. Der seit 2014 regierende Hindu-Nationalist legte vor dem Amtssitz von Präsidentin Draupadi Murmu in der Hauptstadt Neu-Delhi den Amtseid für weitere fünf Jahre ab. Danach wurden auch Mitglieder seines neuen Kabinetts vereidigt. Modi ist nach Jawaharlal Nehru erst der zweite Premier des Landes mit einer dritten Amtszeit. Modis Partei BJP hatte bei der Parlamentswahl erstmals seit zehn Jahren die absolute Mehrheit im Unterhaus verloren, blieb aber stärkste Kraft. Sie sicherte sich 240 von 543 Sitzen.
Iran lässt sechs Kandidaten zur Präsidentenwahl zu
Im Iran hat der mächtige Wächterrat entschieden, wer für die Präsidentschaftswahl am 28. Juni antreten darf. Nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz am 19. Mai wurden sechs Kandidaten für seine Nachfolge zugelassen, wie die Wahlbehörde mitteilte. Ins Rennen gehen unter anderem Parlamentssprecher Mohammed Baker Kalibaf und der frühere Chefunterhändler in Nukleargesprächen, Said Dschalili. Beide werden dem konservativen Lager zugerechnet. Als einziger Reformer wurde Massud Peseschkian zugelassen, ein Parlamentarier aus der nordiranischen Großstadt Täbris und ehemaliger Gesundheitsminister.
Nordkorea lässt weitere Müllballons Richtung Süden fliegen
Nordkorea hat hunderte weitere Ballons mit Müll nach Südkorea fliegen lassen. Der Norden habe bis Montagfrüh rund 310 Ballons über die Grenze geschickt, meldet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap mit Verweis auf den Generalstab in Seoul. Die Ballons hätten "Papier- und Plastikabfälle" enthalten, aber kein giftiges Material. Das kommunistische Regime in Pjöngjang hatte in den vergangenen Wochen insgesamt mehr als tausend solcher Ballons aufsteigen lassen. Damit reagierte es eigenen Angaben zufolge auf Ballons südkoreanischer Aktivisten, die gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gerichtete Flugblätter und Geld für die Bevölkerung enthielten. Angesichts der Spannungen nahm Südkorea wieder die Ausstrahlung von Propaganda-Sendungen mittels an der Grenze aufgestellter Lautsprecher-Anlagen auf.
Alexander Zverev verliert Finale der French Open
Alexander Zverev hat den ersten deutschen Grand-Slam-Tennis-Triumph im Männer-Einzel seit Boris Becker vor 28 Jahren verpasst. Der 27-Jährige unterlag im Endspiel der French Open dem Spanier Carlos Alcaraz in fünf Sätzen. Auch im 36. Anlauf blieb Zverev damit der erste Finalsieg bei einem der vier großen Turniere versagt. Der Weltranglistenvierte erhält als unterlegener Finalist 1,2 Millionen Euro Preisgeld. Alcaraz, der nun sein drittes Grand-Slam-Finale gewann, verbessert sich um eine Position auf Rang zwei in der Weltrangliste.
sti/kle/haz (afp, dpa, rtr)
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