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PolitikGlobal

News kompakt: Sieg von Kurden-Politiker nun doch anerkannt

4. April 2024

Der pro-kurdische Politiker Zeydan darf doch Bürgermeister im osttürkischen Van sein. Hunderte Polizisten in Deutschland stehen unter Rechtsextremismus-Verdacht. Das Wichtigste in Kürze.

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Demonstranten halten größere Schilder in der Hand, auf denen Abdullah Zeydan zu sehen ist
Gegen die Annullierung des Wahlsiegs von DEM-Kandidat Abdullah Zeydan demonstrieren in der Türkei tausende Menschen Bild: Murat Kocabas/Middle East Images/AFP/Getty Images

Nach wütenden Protesten wegen der Annullierung seines Sieges bei der Bürgermeisterwahl in der osttürkischen MIllionenstadt Van hat die Wahlbehörde den pro-kurdischen Kandidaten Abdullah Zeydan nun doch zum Gewinner erklärt. Das teilte die pro-kurdische Partei DEM mit. Bei den Kommunalwahlen am Sonntag in der Türkei hatte der DEM-Kandidat Zeydan mehr als 55 Prozent der Stimmen bekommen. Kurz zuvor war er von der Abstimmung ausgeschlossen worden. Der Vertreter der Regierungspartei AKP von Staatschef Recep Tayyip Erdogan erhielt lediglich 27 Prozent. Die pro-kurdische Partei DEM reichte beim obersten Wahlgericht in der Türkei Klage gegen den Ausschluss ein.

Aufgebrachte Bürger auf dem Flachdach eines Gebäudes mit einem großen Protestschild
Aufgebrachte Bürger protestieren in Van gegen die Annullierung des Wahlergebnisses Bild: Felat Bozarslan/DW

Der Ausschluss von Zeydan löste Proteste in den türkischen Kurdengebieten sowie in Istanbul aus. Fast 90 Menschen wurden festgenommen.

Proteste gegen Massenentlassungen in Argentinien

Hunderte ehemalige Angestellte und Gewerkschaftsmitglieder haben in Argentinien gegen Entlassungen im öffentlichen Dienst demonstriert. Es gab Zusammenstöße mit Polizisten, als wütende Demonstranten versuchten, ihre ehemaligen Arbeitsplätze in Ministerien zu erreichen.

Eine Menschenmenge, einige von ihnen rufen und klatschen in die Hände
Staatsbedienstete protestieren vor dem Arbeitsministerium in der Hauptstadt Buenos AiresBild: Mati­as Baglietto/NurPhoto/picture alliance

Die rechtslibertäre Regierung unter Staatschef Javier Milei hatte am Mittwoch vor Ostern 15.000 Angestellten mitgeteilt, ihre befristeten Verträge würden nicht verlängert. Die Betroffenen verloren mit Wirkung zum Ostermontag ihre Arbeitsstellen. Ein Gewerkschaftsvertreter sagte, manche von ihnen hätten seit 20 Jahren für den argentinischen Staat gearbeitet.

Rechtsextremismus und Verschwörung: Hunderte Polizisten unter Verdacht

Gegen mindestens 400 Polizeibeamte in Deutschland werden Disziplinar- oder Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf rechtsextremistische Gesinnung oder Unterstützung einer Verschwörungsideologie geführt. Das berichten das Magazin "Stern" und der Sender RTL nach einer Abfrage in den 16 Innenministerien der Bundesländer. Da mit Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Thüringen vier Bundesländer keine aktuellen Zahlen liefern konnten, dürfte die tatsächliche Zahl noch höher liegen.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul sagte, Polizistinnen und Polizisten, die nicht auf dem Boden der Verfassung stünden, sondern extremistische Ansichten verfolgten, seien eine große Gefahr für die Demokratie. Diese Menschen wolle er in der Polizei nicht haben.

NATO feiert Geburtstag 

Die NATO feiert an diesem Donnerstag in Brüssel ihr 75-jähriges Bestehen. Bei einer Zeremonie im Hauptquartier wollen Generalsekretär Jens Stoltenberg und die Außenminister der 32 Mitgliedstaaten an die Erfolge des transatlantischen Verteidigungsbündnisses erinnern. Erstmals wird dabei auch das Original des Nordatlantik-Vertrags ausgestellt. Die USA und elf weitere Länder hatten das Abkommen am 4. April 1949 in Washington unterzeichnet. Sie sicherten sich damit Beistand gegen die Sowjetunion zu.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock, ihr US-Kollege Antony Blinken sowie der britische Außenminister David Cameron stehen nebeneinander in Brüssel
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock, ihr US-Kollege Antony Blinken sowie der britische Außenminister David Cameron in Brüssel (v.l.n.r.) Bild: Geert Vanden Wijngaert/AP Photo/picture alliance

Menschenaffen in Afrika durch Bergbau bedroht

Gut ein Drittel der Menschenaffenpopulation in Afrika ist laut einer Studie durch Bergbau gefährdet. Die Bedrohung dieser 180.000 Schimpansen, Bonobos und Gorillas werde bislang unterschätzt, schreiben Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung im Fachjournal "Science Advances".

Ein Gorilla-Baby
Ein Gorilla-Baby (Archivbild) Bild: /Cover-Images/IMAGO

Die steigende Nachfrage nach wichtigen Mineralien wie Kupfer, Lithium, Kobalt und Seltenen Erden, die für den großangelegten Umstieg auf saubere Energien benötigt würden, ließen den Bergbau in Afrika boomen, heißt es. Dies führe unter anderem zur Abholzung von tropischem Regenwald. Hinzu kämen weitere Auswirkungen, wie der Bau von Straßen, die Ansiedlung von Menschen in bislang nicht bewohnten Gebieten, Jagd und die mögliche Übertragung von Krankheiten. 

Größte Digitalkamera der Welt ist fertig

Wissenschaftler in den USA haben nach eigenen Angaben die größte Digitalkamera der Welt gebaut. Die Kamera, an der das Team in einem Labor im US-Bundesstaat Kalifornien mehrere Jahre lang arbeitete, sei etwa so groß wie ein Kleinwagen und drei Tonnen schwer, teilten die Experten in Palo Alto mit. Die größte Linse der Kamera hat einen Durchmesser von fast 1,60 Metern. Insgesamt hat die Kamera 189 Sensoren und 3,2 Gigapixel. Sie könnte somit nach Aussagen der Forscher und Forscherinnen etwa einen Golfball aus einer Entfernung von 24 Kilometern aufnehmen. 

Ein Jahrzehnt lang soll die Kamera nun in einer Sternwarte in den chilenischen Anden den südlichen Himmel abbilden und Daten sammeln. "Bald werden wir den besten Film und die informativste Karte des Nachthimmels aller Zeiten produzieren", sagte der Direktor der Sternwarte, Zeljko Ivezic.

se/sti (dpa, afp, ap, rtr, kna, epd)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.15 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.