News kompakt: Hamas reagiert auf Bidens Waffenruhe-Plan
12. Juni 2024Elf Tage nach der Vorstellung eines Fahrplans für eine Waffenruhe im Gazastreifen hat die palästinensische Terrororganisation Hamas nach eigenen Angaben ihre Antwort auf den Vorschlag von US-Präsident Joe Biden übermittelt. Die Hamas und die kleinere militante Gruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad bekundeten in einer gemeinsamen Erklärung, sich "positiv zu verhalten".
Der genaue Inhalt des an die katarischen und ägyptischen Vermittler gerichteten Textes blieb jedoch unklar. Es hieß lediglich, die Priorität für Hamas und Islamischen Dschihad bestehe darin, dass der Krieg im Gazastreifen vollständig beendet werde und sich die israelische Armee komplett zurückziehe.
USA stocken Hilfe für Palästinenser auf
Die Vereinigten Staaten haben zusätzliche Unterstützung für die Palästinenser im Gazastreifen angekündigt. US-Außenminister Antony Blinken sagte, sein Land stelle dafür 404 Millionen Dollar bereit - umgerechnet 375 Millionen Euro. Auch Länder, die viel gegeben hätten, sollten ihr Engagement nochmals verstärken, betonte Blinken auf einer Hilfskonferenz in Jordanien. Durch den Krieg im Gazastreifen hat sich die humanitäre Lage dort erheblich verschärft.
Auslöser war der Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober, bei dem nach israelischen Angaben mehr als 1100 Menschen getötet wurden. Laut der Hamas, die von vielen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, verloren im Zuge des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen mehr als 37.000 Menschen ihr Leben.
Zweiter Tag der Ukraine-Konferenz in Berlin
In Berlin wird an diesem Mittwoch die Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine fortgesetzt. Der Schwerpunkt der internationalen Veranstaltung liegt dabei auf der Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie einem Ausbau kommunaler Partnerschaften.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm am Dienstag zeitweise an dem Treffen in Deutschlands Hauptstadt teil. In einer Rede vor dem Bundestag würdigte Selenskyj mehrfach die deutsche Unterstützung und sagte wörtlich: "Ich danke Dir, Deutschland".
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sicherte der Ukraine weitere Waffenlieferungen zu. Dies erklärte Pistorius bei einem gemeinsamen Besuch mit Selenskyj auf einem Truppenübungsplatz im norddeutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Dort werden ukrainische Soldaten am Flugabwehrsystem Patriot ausgebildet.
Viele Migranten vor jemenitischer Küste ertrunken
Bei einem Schiffsunglück vor der Küste des Jemen sind nach UN-Angaben mindestens 49 Menschen ums Leben gekommen, darunter viele Kinder. Ein Boot mit 260 Flüchtlingen an Bord sei gekentert, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit. 71 Menschen seien gerettet worden, 140 würden noch vermisst. Nach Aussage von Überlebenden hatte das Boot in der Nacht zu Sonntag in Somalia abgelegt.
Migranten aus Ländern am Horn von Afrika versuchen immer wieder, über das Rote Meer nach Saudi-Arabien oder in andere Golfstaaten zu gelangen, wo sie nach Arbeit suchen. Laut IOM hat sich die Zahl der Menschen, die dabei den Jemen passieren, in den vergangenen Jahren stark erhöht.
Malawis Vizepräsident stirbt bei Flugzeugabsturz
Bei einem Flugzeugabsturz sind Malawis Vizepräsident Saulos Chilima und neun weitere Menschen an Bord tödlich verunglückt. Die Maschine war am Montag auf dem Weg von der Hauptstadt Lilongwe in die rund 300 Kilometer nördlich gelegene Stadt Mzuzu, als der Funkkontakt abriss.
Wie der malawische Präsident Lazarus Chakwera mitteilte, wurde das Wrack in einem bewaldeten Gebiet nahe dem Zielort gefunden. Die Unglücksursache ist noch unklar. Chilima war seit 2014 stellvertretendes Staatsoberhaupt von Malawi, wurde aber 2022 wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. Im Mai ließ ein Gericht die Vorwürfe fallen. Er hatte vor, bei den für 2025 geplanten Wahlen als Präsidentschaftskandidat anzutreten.
Hunter Biden in Delaware verurteilt
In den USA hat eine Gerichtsjury den Sohn von Präsident Joe Biden des illegalen Besitzes einer Schusswaffe schuldig gesprochen. Die Geschworenen in dem Prozess vor einem Bundesgericht in Wilmington im US-Staat Delaware sprachen Hunter Biden in allen drei Anklagepunkten schuldig. Ein Anklagepunkt bezieht sich auf den Besitz eines Revolvers im Jahr 2018 - was ihm als damaligem Konsumenten illegaler Drogen verboten war.
Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet. Dem 54-Jährigen könnte nun eine längere Haftstrafe drohen. Da es jedoch Hunter Bidens erste strafrechtliche Verurteilung ist, kann der frühere Anwalt, Geschäftsmann und Lobbyist auf eine milde Strafe hoffen.
sti/jj/ch/AR (afp, dpa, rtr, epd)
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