MoMA würdigt Regisseur Pedro Almodóvar
16. August 201620 Filme des international bekannten spanischen Regisseurs stehen bei der dreiwöchigen Retrospektive auf dem Programm, darunter das 2003 Oscar-prämierte Meisterwerk "Sprich mit ihr", "Alles über meine Mutter" und "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs", mit dem der heute 66-Jährige 1988 endgültig seinen Durchbruch erzielte.
"Es ist mir eine Ehre, ins MoMa zurückzukehren, wo vor 30 Jahren meine amerikanische Karriere begann", erklärte Pedro Almodóvar. "Ich war dort immer glücklich." Für ihn erfülle sich mit der Retrospektive der Traum, dass nun auch ein junges Publikum seine ersten Filme entdecken könne.
Das New Yorker Museum für zeitgenössische Kunst deklarierte die Werkschau als Hommage an einen großen Künstler. Der Regisseur habe mit seiner Produktionsfirma "EL Deseo", die er 1986 mit seinem Bruder Agustín ins Leben rief, einige der international einflussreichsten Filme geschaffen, so ein MoMA-Sprecher.
Opus Dei im Visier
Bei der Retrospektive wird das Museum auch den neuesten Film des Spaniers zeigen: "Julieta". In Deutschland kam er schon am 4. August auf die Leinwand, in den USA ist am 21. Dezember Kinostart. Das Melodram dreht sich um eine Mutter, deren erwachsene Tochter sich einer sektenartigen Organisation anschließt und jeden Kontakt mit ihr abbricht. Konkret nimmt Almodóvar dabei die erzkatholische Gemeinschaft "Opus Dei" ins Visier, für ihn "die größte und gefährlichste Sekte Spaniens", wie er dem Magazin "Focus" kürzlich sagte.
Pedro Almodóvar begann seine filmische Karriere in der Madrider Kulturbewegung "Movida madrileña", die nach dem Ende der Franco-Diktatur alles Schrille, Exaltierte und Hedonistische durchleben wollte. Bis heute ist er der international bekannteste spanische Regisseur.
suc/as (dpa, kna, shb)