1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Blutige Anschläge in der Türkei

10. August 2016

Durch den Putschversuch in der Türkei war der Konflikt mit der kurdischen PKK in den Hintergrund geraten. Nun verübt die Organisation mutmaßlich zwei schwere Anschläge im Südosten. Opfer sind vor allem Zivilisten.

https://p.dw.com/p/1JfbV
Schauplatz der Bombenxplosion in Diyarbakir (Foto: Getty Images/AFP)
Bild: Getty Images/AFP/I. Akengin

Tote bei Anschlägen in der Türkei

Bei zwei schweren Bombenanschlägen im Südosten der Türkei sind nach Angaben von Behörden mindestens neun Menschen getötet worden. Aus Regierungskreisen in Ankara hieß es, die verbotene Kurdische Arbeiterpartei, PKK, sei für die Attentate verantwortlich. Bislang bekannte sich niemand zu den Taten.

Ziel: Polizeiautos

Die offensichtlich koordinierten Anschläge in der kurdisch geprägten Großstadt Diyarbakir und in Mardin, nahe der syrischen Grenze, seien gegen Sicherheitskräfte gerichtet gewesen, meldete der Sender CNN Türk. In Diyarbakir sei ein Bus der Polizei Ziel eines Autobomben-Anschlags gewesen. Fünf Zivilisten seien bei der Explosion getötet worden, so CNN Türk. Zwölf Menschen hätten Verletzungen erlitten, unter ihnen fünf Polizisten.

In Mardin zündeten die Attentäter einen Sprengsatz in der Nähe eines Krankenhauses, als ein Polizeifahrzeug vorbeifuhr, wie der TV-Sender weiter meldete. Vier Menschen seien getötet und etwa 40 weiter verletzt worden, zehn von ihnen Polizisten.

Eskalation seit Sommer 2015

Im Juli 2015 war nach zweieinhalb Jahren ein Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung zerbrochen. Seitdem geht die Armee in einer Großoffensive gegen die für Autonomie für die Kurden kämpfende PKK im Südosten der Türkei vor und liefert sich Gefechte mit deren Kämpfern. Die Kurdische Arbeiterpartei wiederum verübt Anschläge.

Nach dem Putschversuch von Teilen der Streitkräfte Mitte Juli waren auch für die Offensive verantwortliche Militärs festgenommen worden. Die Zahl der PKK-Anschläge ging zunächst zurück. Experten vermuten jedoch, dass die Organisation die Zeit lediglich nutzte, um sich neu zu formieren. Seit dem Beginn des bewaffneten Konflikts 1984 wurden knapp 40.000 Menschen getötet. Neben der Türkei haben auch die EU und die USA die PKK als Terrororganisation eingestuft.

wl/rk (rtr, dpa, afp)