1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neues von Royals: Herzogin Meghan wehrt sich

Marko Langer (mit dpa)
19. Oktober 2019

Paläste sind kalte Orte, und das Leben mit einem Prinzen schmeckt nicht nur nach Zuckerwatte. Für Herzogin Meghan ist der Job in London mehr als eine schwere Rolle, während in Spanien ein neuer Monarchie-Stern aufgeht.

https://p.dw.com/p/3RYEQ
Symbolbild: Meghan kritisiert Journalisten
Bild: picture-alliance/Cover Images

Dass Mitglieder des britischen Königshauses Interviews geben, kommt ungefähr so häufig vor wie einvernehmliches Murmeln über die EU auf allen Bänken im Unterhaus. Wenn die bei Königs aber etwas sagen, dann ist ihnen Aufmerksamkeit sicher, bei Freunden der Monarchie in aller Welt. Dass diese Fans sich in erster Linie aus Boulevardmedien informieren, ist jedoch durchaus ein Problem. Herzogin Meghan (Artikelbild), die Ehefrau des britischen Prinzen Harry, könnte das bestätigen. Jedenfalls hat sie nun sehr offen über ihre Probleme bei der Bewältigung der - teils sehr kritischen - Berichterstattung durch britische Boulevardmedien gesprochen.

So Fragen

Also begab sich Meghan vor die Kameras des britischen Senders ITV und machte ihrem Kummer Luft. Der Journalist Tom Bradby, der durchaus eine Nummer im Vereinigten Königreich ist, stellte so Fragen. Zum Beispiel die, ob die vergangenen zwei Jahre "wirklich ein Kampf" waren. Und Meghan sagte, was vielleicht auch jede Sozialhilfe-Empfängerin im nordenglischen Sunderland gesagt hätte: Ja!

Hintergrund für Nicht-Royalisten: Die wenig zimperliche Boulevard-Presse ist mit der 38-Jährigen in den letzten Jahren nicht immer "charmingly" umgegangen. Die Herzogin selbst umschrieb es diplomatischer. Jede Frau, insbesondere wenn sie schwanger sei, sei verletzlich - das habe es wirklich zu einer Herausforderung gemacht, erklärte die Herzogin, die früher in den USA als Schauspielerin arbeitete. Wenn man dann ein Neugeborenes habe, sei es insbesondere als Frau wirklich viel.

Tom Bradby hatte dann noch eine Frage, nämlich, wie sie mit dem Druck in ihrem Leben fertig werde? Gute Frage, dachte die Herzogin und sagte: "Danke für die Frage, denn nicht viele Leute haben gefragt, ob es mir gut geht. Aber es ist eine sehr reale Sache, mit der man hinter den Kulissen umgehen muss." Spätestens an der Stelle hat sich sicher nicht nur Tom Brady an Lady Diana erinnert, die innerhalb der Schloßmauern Großbritanniens bekanntlich nicht glücklich wurde.

Der Prinz fand es skrupellos

Ein Jahr nach ihrer Hochzeit mit Prinz Harry brachte Meghan im Mai ihr erstes Kind zur Welt, Archie. Anfang Oktober veröffentlichte der 35-jährige Prinz ein emotionales Schreiben auf seiner Webseite. Darin brachte er scharfe Kritik an der "skrupellosen Kampagne" der britischen Boulevardpresse gegen seine Frau vor. Harry ist beliebt im Königreich, und seine Worte hinterließen zumindest Eindruck. Gar von einer Klage war die Rede. Man darf gespannt sein, wie die vom Brexit gequälte Öffentlichkeit reagiert, wenn am Sonntagabend der Dokumentarfilm über die Afrika-Reise des prominenten Paars im Fernsehen läuft. Vielleicht ist es vielen auch einfach - egal.

Prinz Harry und Herzogin Meghan auf Afrikareise
Jenseits von Afrika - und auch direkt da: Herzogin Meghan und Prinz Harry, hier gerade im Kapstadter Viertel NyangaBild: picture-alliance/dpa/PA Wire/D. Lipinski

Ortswechsel: Rund 1600 Kilometer südlich von London, in Spanien, hat an diesem Freitag eine neue Titelheldin der Boulevardpresse das Parkett betreten. Wobei Eingeweihte des spanischen Königshauses über diese Formulierung schmunzeln würden, denn sie wissen schon länger, dass die spanische Kronprinzessin Leonor trotz ihres jungen Alters immer mehr offizielle Aufgaben übernimmt. Nun hielt die 13-Jährige erstmals eine öffentliche Rede. Vor den Augen von König Felipe VI., Königin Letizia und Leonors jüngerer Schwester Sofía sprach die Thronfolgerin anlässlich der Verleihung der angesehenen Prinzessin-von-Asturien-Preise in Oviedo im Norden Spaniens. "Heute ist ein wichtiger Tag in meinem Leben", sagte Leonor.

Ihre Eltern und ihre Großmutter, Altkönigin Sofía, lächelten voller Stolz, wie die Deutsche Presse-Agentur nach Deutschland übermittelte. Die Rede der Prinzessin aus dem Haus Bourbon wurde live im staatlichen Fernsehen gezeigt und von den Gästen im Saal mit viel Applaus bedacht, fügte die Deutsche Presse-Agentur hinzu. Dass es andernorts in Spanien eher unschöne Szenen gab, bei diesen Katalanen-Protesten, blieb hier eher im Hintergrund.

Erste öffentliche Rede der spanischen Kronprinzessin Leonor
Gestatten: Das ist Leonor aus Spanien. Wer sich für Dinge aus der Welt der Royals interessiert (und wer interessiert sich nicht dafür), wird noch viel von ihr hören.Bild: picture-alliance/dpa/D. Arienza

Sollte es außerhalb von Spanien Leser dieses Artikels geben, die das nicht wissen: Die Prinzessin-von-Asturien-Preise sind nach der Thronfolgerin oder dem Thronfolger benannt und werden alljährlich in acht Sparten vergeben. Gewinner sind 2019 unter anderem der britische Regisseur Peter Brook in der Kategorie Künste, das Madrider Prado-Museum (Kommunikation und Geisteswissenschaften), die US-amerikanische Schriftstellerin Siri Hustvedt (Literatur), Ex-Skirennfahrerin Lindsey Vonn und der US-Mathematiker Salman Khan (für sein kostenloses Lernportal Khan Academy in der Kategorie Internationale Kooperation). Alle waren in Oviedo anwesend. Und sollte es Zeitgenossen geben, denen gerade die 16-jährige Greta Thunberg auf die Nerven geht, sie fänden in Leonor ein anderes "role model".