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Santos bietet auch ELN Gespräche an

29. August 2013

Nach einem halben Jahrhundert des Bürgerkriegs soll in Kolumbien Frieden einkehren. Präsident Santos sucht nun auch mit den Rebellen der ELN den direkten Dialog. Die Gespräche mit der FARC gerieten derweil ins Stocken.

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Gruppe von maskierten und bewaffneten Rebellen der ELN (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Erst diese Woche hatte die Nationale Befreiungsarmee ELN (Ejercito de Liberacion Nacional) eine kanadische Geisel freigelassen, eine Geste des guten Willens und ein deutliches Signal an die Regierung Kolumbiens. Nun erklärte Staatschef Juan Manuel Santos, man sei bereit, eine neue Runde von Friedensverhandlungen auch mit der kleineren der linken Guerilla-Organisationen zu beginnen.

Die Gespräche mit der größeren FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias) kommen derzeit nicht voran. Ungeachtet dessen bekräftigte Santos in seiner Erklärung das Ziel, den jahrzehntelangen Krieg mit den beiden Rebellengruppen "ein für allemal" zu beenden.

Friedensgespräche in Kolumbien

Inspiriert durch Che Guevara und die Revolution auf Kuba hatte die ELN Mitte der 60er Jahre den bewaffneten Kampf in Kolumbien aufgenommen. Sie verfügt vermutlich über bis zu 3000 Kämpfer. Es hatte bereits einige Male Gespräche und Sondierungen mit den Kommandeuren der marxistischen Aufständischen gegeben.

Friedensabkommen ja - Ratifizierung umstritten

Mit der FARC verhandelt die Regierung schon seit November 2012 in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Präsident Santos möchte bis Ende des Jahres ein Friedensabkommen unter Dach und Fach bringen. Die 13. Runde der Gespräche brachte am Mittwoch aber keinen Durchbruch. Die Regierung will das künftige Abkommen in einem Referendum zur Abstimmung stellen, die FARC lehnt dies ab und fordert die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung. Die Gespräche werden am 9. September fortgesetzt.

Das kolumbianische Verfassungsgericht wies jetzt Widersprüche gegen eine Gesetzesreform zurück, die es Rebellen ermöglichen soll, nach Abschluss des Friedensprozesses am politischen Leben teilzunehmen. Eine Amnestie wäre zentraler Bestandteil der Aussöhnung mit den Guerilleros. Menschenrechtler beklagen aber, Kriegsverbrecher dürften nicht straffrei davonkommen.

SC/rb (rtre, APE, afpe)