Neuer Raketentest in Nordkorea
21. Mai 2017Ungeachtet wiederholter Drohungen des UN-Sicherheitsrates sowie der USA und Anrainerstaaten Nordkoreas setzt das isolierte Land seine Raketenversuche fort. Nach übereinstimmenden Berichten aus Südkorea und Japan wurde das Geschoss nördlich von Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang Richtung Japanisches Meer abgefeuert. Das Projektil richtete keinen Schaden an, wie das Verteidigungsministerium in Tokio bestätigte. Der genaue Raketen-Typ sei noch unklar, erklärte der südkoreanische Generalstab.
Verstoß gegen UN-Resolutionen
Die Japaner verurteilten ebenso wie die USA und Südkorea den neuerlichen Test als eklatanten Bruch bestehender UN-Resolutionen. Diese wiederholte Provokation könne nicht hingenommen werden, erklärte ein japanischer Regierungssprecher.
Das Weiße Haus in Washington teilte mit, es habe einen neuen Versuch mit einer Mittelstreckenrakete gegeben. Allerdings sei dieses Geschoss nicht so weit geflogen, wie die drei letzten in Nordkorea getesteten Raketen. Ein vergleichbares System sei letztmals im Februar getestet worden.
Der südkoreanische Staatschef Moon Jae In berief eine Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein. Der erst kürzlich angetretene Präsident setzt auf eine diplomatische Lösung des Konflikts mit dem Nachbarn im Norden.
Neuer Raketentyp getestet
Vor genau einer Woche hatte die kommunistische Führung sich damit gebrüstet, mit "Hwasong-12" einen neuen Mittelstrecken-Raketentyp getestet zu haben. Diese Waffe könne einen "mächtigen atomaren Sprengkopf" tragen, hieß es aus Pjöngjang. US-Experten bestätigten, dies sei die Rakete mit der längsten Reichweite gewesen, die Nordkorea jemals getestet habe.
Seit 2006 hat Nordkorea nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich lässt die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen arbeiten, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.
se/mak (afp, rtr, ap)