Wieder Massenrückruf bei Toyota
9. April 2014Es ist die zweitgrößte Rückrufaktion in der Unternehmensgeschichte: Über sechs Millionen Autos ruft der Autohersteller Toyota wegen Sicherheitsmängeln zurück. Betroffen sind in Deutschland rund 92.000 Fahrzeuge, in ganz Europa 825.000 und in den USA sogar 2,3 Millionen.
Bei den Modellen Yaris und Urban Cruiser, die in den Jahren zwischen 2005 und 2010 gebaut worden waren, könne es Probleme an den Sitzschienen oder mit einem Befestigungspunkt an der Lenksäule geben, teilte Toyota Deutschland mit.
Bei den Modellen RAV4 und beim Pick-up Hilux aus dem Zeitraum zwischen 2004 und 2010 ist ein Bruch im Fahrzeugkabelbaum nicht auszuschließen, wie das Unternehmen weiter bekanntgab.
Insgesamt gehe es um fünf Bauteile, deshalb würden 27 Toyota-Modelle zurückgerufen. In mehr als 1000 Fällen seien dem Konzern Probleme gemeldet worden. Unfälle habe es bislang aber nicht gegeben.
Vorbeugung gegen Vertuschungsvorwürfe
Die Überprüfung und der eventuelle Austausch ist für Kunden kostenlos, der zeitliche Aufwand in der Werkstatt wird auf bis zu vier Stunden geschätzt.
Erst vor wenigen Tagen endete der Prozeß vor der US-Justiz gegen Toyota wegen einer früheren Pannenserie: Vor vier Jahren sollen rutschende Fußmatten und klemmende Gaspedale mehrere, teils tödliche Unfälle verschuldet haben.
Die US-Behörden hatten dem Konzern eine systematische Vertuschung der Mängel vorgeworfen. Toyota musste im Rahmen eines Vergleichs 1,2 Milliarden US-Dollar zahlen, um ein Strafverfahren abzuwenden. 7,5 Millionen Fahrzeuge waren 2012 zurückgerufen und überprüft worden.
Als Lehre daraus hatte Toyota eine umfangreiche Qualitätsoffensive gestartet. Der Konzern versprach, dass Qualität fortan vor Expansion komme.
js/kis (rtr, dpa, afp)