Neuer deutscher "Bücher-Oscar"?
22. März 2002Die Auszeichnung wird in neun Kategorien vergeben und zwar an Autoren und Autorinnen, deren Werke auch besonders gut beim Leser ankommen. Zwei Preisträger stehen fest: Christa Wolf wird für ihr Lebenswerk geehrt, der Publikumspreis geht an Joanne K. Rowling für "Harry Potter und der Feuerkelch". Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass hält bei der Verleihung des Deutschen Bücherpreises die Laudatio auf Christa Wolf.
In der Begründung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels heißt es, Christa Wolf habe "die Schicksale der Menschen im geteilten Deutschland aufgegriffen und exemplarisch gestaltet". Mutig habe sie sich in die großen Debatten der DDR und des wiedervereinigten Deutschlands eingemischt. Werke wie der "Der geteilte Himmel" (1963), "Nachdenken über Christa T." (1968), "Kassandra" (1984) oder "Medea-Stimmen" (1996) seien vom Publikum stark beachtet worden. Mit ihren Romanen und Erzählungen habe Christa Wolf "die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts dauerhaft mitgeprägt".
Schwierige Entscheidung für die Jury
Der Deutsche Bücherpreis, initiiert vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dem Land Sachsen, der Stadt Leipzig und der Leipziger Messe, wird erstmalig vergeben und soll Lesernähe und literarische Qualität honorieren. In den Kategorien deutschsprachige und internationale Belletristik, Biographie/Zeitgeschichte, Sachbuch, Ratgeber, Kinder-/Jugendbuch und Debüt wird es einer prominent besetzten Jury nicht leicht fallen, eine Entscheidung zu treffen: Nominiert sind hochkarätige Autoren wie Umberto Eco, John Le Carré, Per Olov Enquist, Ulla Hahn, Bernhard Schlink, Sebastian Haffner, Dietrich Schwanitz oder Juli Zeh.
Auf die ausgezeichneten Autoren wartet kein Preisgeld, sondern eine von Günter Grass gestaltete Bronzestatue, "Der Butt". Als Laudatoren werden auftreten: Günter Grass, Angelica Domröse, Rufus Beck, Paul Spiegel, Heiner Geissler, Marie-Luise Marjan, Jan Hofer, Nena und Ralf Bauer.