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Neue Pläne für Blockade von Öl-Route

3. Juli 2012

Rund 100 iranische Parlamentarier haben ein Gesetz gefordert, das Öltransporte in Richtung Europa durch die Meerenge von Hormus verbietet. Gleichzeitig meldet Teheran erfolgreiche Tests von Mittelstreckenraketen.

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Öltanker inh der Straße von Hormus (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das Gesetzesprojekt sei eine Antwort auf die Ölsanktionen der Europäischen Union gegen den Iran, sagte der Abgeordnete des Auswärtigen Ausschusses im Teheraner Parlament, Ebrahim Agha Mohammadi. Laut iranischen Medienberichten unterzeichneten bislang rund 100 der 209 Abgeordneten eine entsprechende Gesetzesinitiative.

Über ein Drittel des weltweiten Ölhandels betroffen

Dem Entwurf zufolge soll die Wasserstraße zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman für alle Tanker gesperrt werden, die Öl in Länder transportieren wollen, die Sanktionen gegen den Iran mittragen.

Die Meerenge von Hormus ist mit einer Breite von nur 50 Kilometern und einer Tiefe von nicht mehr als 60 Metern das Nadelöhr des Ölhandels. Durch die strategisch wichtige Wasserstraße laufen rund 35 Prozent des per Schiff abgewickelten Ölhandels weltweit. Zahlreiche Golfstaaten, darunter Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait, sind für ihren Ölexport von dieser Seestraße abhängig.

Der Iran hatte vor wenigen Monaten bereits mit einer kompletten Blockade der Meerenge gedroht, sollte der Westen weitere Sanktionen im Atomstreit verhängen. Zum 1. Juli trat nun ein Ölembargo der EU gegen den Iran in Kraft.

Nach Inkrafttreten dieses Embargos hatte der Iran umgehend erneut mit Vergeltung gedroht. Westliche Staaten sind mit ihrer Marine demonstrativ in der Region präsent, um Blockadeversuche im Keim zu ersticken.

Die Straße von Hormus, das Nadelöhr des weltweiten Ölhandels (DW-Grafik)
Die Straße von Hormus ist das Nadelöhr des weltweiten Ölhandels

Verhandlungsrunde von Raketenübungen überschattet

Nach den letzten erfolglosen Verhandlungsrunden über das iranische Atomprogramm treffen sich an diesem Dienstag erneut Vertreter des Iran und der sogenannten 5+1 Gruppe in Istanbul zu Arbeitsgesprächen. Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats USA, China, Frankreich, Großbritannien und Russland sowie Deutschland wollen erreichen, dass der Iran die Urananreicherung auf einen Reinheitsgrad von 20 Prozent einstellt. Sie befürchten, dass der Iran unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung versucht Atomwaffen zu entwickeln. Die iranische Regierung weist dies zurück.

Gleichzeitig hat der Iran Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 2000 Kilometern getestet, wie staatliche Medien melden. Die Tests seien eine Reaktion auf die Weigerung Israels und der USA, Angriffe auf den Iran wegen dessen Atomprogramms auszuschließen, so der Kommandeur der Revolutionsgarde, General Hossein Salami.

Als Ziel der Raketen diente den Berichten zufolge die Nachbildung einer Armeebasis, die den US-Stützpunkten in der Region ähnele. Die fünfte Flotte der US-Marine ist in Bahrain stationiert, etwa 200 Kilometer vom Iran entfernt. Israel und den Iran trennen etwa 1000 Kilometer.

fi/sti (dapd, afp, afpd, rtr)