Neue Mali-Mission beginnt im Frühjahr
18. Oktober 2015"Dringend gebraucht werden in Mali Einsatzkräfte, die aufklären, wo sich in diesem riesengroßen Land Terrorgruppen und Milizen bewegen", sagte Ursula von der Leyen der Zeitung "Bild am Sonntag". Aktuell würden die Niederlande diese Arbeit übernehmen, "da kann die Bundeswehr mit ihren hohen Aufklärungsfähigkeiten ab Frühjahr 2016 entlasten", fügte die Verteidigungsministerin hinzu.
Wie viele Soldaten dafür zusätzlich nach Mali geschickt werden müssten, sagte sie nicht. Erst werde eine weitere Erkundungsmission entsendet, zudem würden Gespräche mit den Niederlanden und den Vereinten Nationen (UN) geführt.
"Die Region um Gao ist gefährlich"
Die UN schützen das Friedensabkommen in dem Land mit der MINUSMA-Mission. Die Bundeswehr beteiligt sich derzeit unterstützend mit neun Soldaten. Etwa 200 weitere deutsche Soldaten sind an der EU-Mission EUTM Mali beteiligt, die Streitkräfte ausbildet und im relativ ruhigen Süden stationiert ist. MINUSMA ist hingegen auch im unruhigen Norden aktiv und mit einem sogenannten robusten Mandat ausgestattet, das auch den Einsatz militärischer Mittel erlaubt. "Die Region um Gao ist gefährlich", sagte von der Leyen. "Klar ist: Unsere Soldaten müssen sich schützen können und brauchen deshalb ein robustes Mandat."
Der geplante neue Einsatz ist nach Ansicht der Ministerin auch angesichts der Flüchtlingskrise nötig. "Das Land ist eine Drehscheibe für die Flüchtlingsrouten", sagte sie. Es sei daher "wichtig, dass Mali dauerhaft befriedet wird und Schlepper nicht weiter ihre üblen Geschäfte machen".
rb/sc (ap, dpa)