Neue Idole: Corona-Forscherin als Barbie
Sie ist eine der bekanntesten Puppen der Welt und hat sich immer wieder dem Zeitgeist angepasst. Jetzt gibt es die Barbie auch als Corona-Forscherin.
Role Model Barbie
Die Impfstoff-Entwicklerin und Professorin Sarah Gilbert gibt es jetzt als Barbie Puppe. In einer neuen Puppen-Serie ehrt der Spielzeughersteller Mattel Forscherinnen, die Corona bekämpfen. Auch Pflegefachfrauen als neue Role Models gehören dazu. "Ich wünsche mir, dass meine Puppe Kinder auf Berufe aufmerksam macht, die sie vorher nicht kannten, wie Immunologin", sagt Sarah Gilbert.
Die erste Barbie-Puppe
Eine Forscherin als Barbie, das wäre 1959, als die erste Barbie herauskam, undenkbar gewesen. Wasserstoffblond, strahlend blaue Augen, Wespentaille, lange Wimpern, praller Busen und lange Beine: Mit schier unrealistischen Körpermaßen eroberte die glatte Kunststoff-Puppe weltweit die Kinderzimmer. Auch in Deutschland...
Unschuldige Erinnerungen
Viele Mädchenzimmer verwandelten sich in eine Barbie-Welt. Die Regale wurden zum Schlaf- und Wohnzimmer für sie und ihren später dazu gekommenen Freund Ken. Barbie war modisch immer auf der Höhe und bekam regelmäßig eine neue Garderobe geschneidert. Barbies trugen unter der Puppenkleidung sogar BHs, Badeanzug, Strapse oder auch High Heels an den winzigen Füßen.
Traumpaar der Barbiewelt
Barbie und Ken waren bis Anfang der 1980er-Jahre das Traumpaar in den Spielzimmern. Mit ihnen wurde die Welt der Erwachsenen nachgespielt - und knutschen geübt. Es gab nicht nur das originale Barbie-Mannequin, sondern auch billigere Modelle: z.B. Modell Petra. Barbie konnte sogar ihre Beine knicken, Petra sah dagegen weniger elegant aus, wenn ihre Beine beim Sitzen steif nach vorne klappten.
Kampfpüppchen
Irgendwann waren die Petra- und Barbie-Welt nicht mehr kompatibel mit der Spielwelt der Mädchen. Die US-Firma Mattel blieb vorerst mit seiner Barbie Marktführer, aber ein Relaunch stand an. Modern und emanzipiert wurden seine Püppchen dann erst ab den 80er Jahren. Seitdem gibt es die Barbie-Puppe auch als Ärztin, Astronautin, Feuerwehrfrau, Managerin oder als Soldatin in Uniform.
Barbie mit normalen Maßen
In den 2000er-Jahren taugte die künstliche Barbie-Puppe nicht mehr für die Spielwelt im Kinderzimmer, das nach und nach von Elektronik und Spielkonsolen erobert wurde. Ihre Garderobe wurde weniger glamourös, dafür alltagstauglich. 2016 kündigte die Firma Mattel an, sogar drei verschiedene Körpermaße auf den Markt zu bringen: groß, füllig und klein - analog zur gewohnten S,M und XL-Welt.
Wandel der Zeit
Wer hätte in den Anfangsjahren der typisch US-amerikanischen Barbiepuppe damit gerechnet, dass der Spielzeugkonzern Mattel 2017 sogar eine Barbie mit Hidschab auf den Markt bringen würde?! Als Vorbild diente die Fechterin Ibitihaj Muhammad, die bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro als erste US-Amerikanerin mit Kopftuch antrat.
Afrika-Klischee
Die Barbie hat inzwischen als Frauenmodell fürs Spielzimmer auch Afrika erobert. Die schwarze Barbie ist allerdings keine moderne Großstädterin aus Nairobi, sondern entspricht mit ihrer traditionellen Stammestracht eher dem weißen Klischee eines dunklen Kontinents mit unberührter Natur und wilder Steppe. Die Kenia-Barbie ist Teil der Barbie-Kollektion "Puppen aus aller Welt".
Feministische Ikone
Auch mit der Frida-Kahlo-Barbie (Bildmitte), die in der traditionellen Tracht der berühmten mexikanischen Malerin gekleidet ist, schoss der US-amerikanische Spielzeugkonzern Mattel übers Ziel hinaus. Die Großnichte der mexikanischen Künstlerin verklagte das Unternehmen wegen Verstoß gegen das Urheberrecht. Die Puppe wurde aus dem Verkauf genommen.
Politisch korrekte Puppen
Vollständig sein wird die inzwischen internationale "Barbie"-Kollektion wohl nie. Mit Rollstuhlfahrerin und Barbie mit Prothesenbein ist die Barbie Puppe aber mittlerweile in der Welt von heute angekommen. Der Spielzeugkonzern hat verstanden, dass sich in den Kinderzimmern mit blond, blauäugig und Wespentaille nicht mehr punkten lässt.