Neue Hoffnung für Ferienflieger Niki
18. Dezember 2017"Ich schließe aus der großen Nachfrage im Investorenprozess, dass die Chance für eine Rettung von Niki gut ist - trotz des großen Zeitdrucks", sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). Es gebe ein "enormes Investoreninteresse".
Nach Unternehmensgründer Niki Lauda, dem Reiseveranstalter Thomas Cook und dem Billigflieger Ryanair hat mittlerweile auch ein Bieterkonsortium um den Berliner Logistiker Zeitfracht und die Wartungsfirma Nayak ihren Hut in den Ring geworfen.
"Ganz neue Situation"
Durch die Insolvenz von Niki gebe es eine "ganz neue Situation", erläuterte Flöther. "Für Bieter wird die Fluggesellschaft interessanter, weil Nachteile wie bestehende Verträge damit kündbar sind. Auch die zweistellige Millionensumme, die die Lufthansa in Niki gesteckt hat, muss nicht zurückgezahlt werden, da sie eine Insolvenzforderung geworden ist."
Eigentlich wollte die Lufthansa den Ferienflieger zusammen mit weiteren Teilen von der zuvor pleitegegangenen Air Berlin übernehmen. Der deutsche Branchenführer entschied sich aber wegen kartellrechtlicher Bedenken der EU-Kommission gegen einen Kauf der österreichischen Tochtergesellschaft, die als werthaltigster Teil von Air Berlin galt.
Weil die Lufthansa mit Überbrückungsgeld Niki in der Luft gehalten hatte, musste die Gesellschaft nach dem Scheitern der geplanten Übernahme umgehend den Flugbetrieb einstellen. Sollte nicht in Kürze ein neuer Investor gefunden werden, verfallen wichtige Start- und Landerechte (Slots) von Niki.
wa/rk (afp, rtr, sz)