Neue Corona-Ausgangssperre in Katalonien
12. Juli 2020In Katalonien im Nordosten Spaniens war die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt stark gestiegen - aus der Gegend um die Stadt Lleida (Lérida) hieß es gar, die örtlichen Krankenhäuser stünden kurz vor einer Überlastung. Das zwang die Behörden zum Handeln: Sie verhängten eine Ausgangssperre für Lleida und umliegende Gemeinden.
Seit Montagmorgen, 0 Uhr (Ortszeit), dürfen die Menschen dort ihre Häuser nur noch zur Arbeit, zum Einkaufen oder wegen dringender Angelegenheiten wie etwa Arztbesuche verlassen. Ansammlungen von mehr als zehn Personen wurden gänzlich untersagt.
Lokale Corona-Ausbrüche
In ganz Katalonien, wo es auch in der Stadt L'Hospitalet de Llobregat bei Barcelona vermehrt neue Corona-Fälle gibt, wurden binnen 24 Stunden am Sonntag 816 neue Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus registriert. Das waren mehr als doppelt so viele wie noch am Samstag. In den Krankenhäusern in der Gegend von Lleida würden inzwischen schon mehr als 100 COVID-19-Patienten behandelt, berichtete die Zeitung "La Vanguardia".
Die Ausgangssperre für Lleida und Umgebung ist die erste derartige Maßnahme in Spanien seit dem Auslaufen des wegen der Corona-Pandemie verhängten landesweiten Ausnahmezustands am 21. Juni. Schon vor gut einer Woche war das Gebiet weitgehend von der Außenwelt abgeriegelt worden. Seither kontrolliert die Polizei die Zufahrtsstraßen.
Mallorca folgt Katalonien
Katalonien ist eine der am dichtesten besiedelten Regionen Spaniens. Seit kurzem gilt in der Region eine Maskenpflicht auch im Freien. Die Balearen mit der beliebten Ferieninsel Mallorca folgen dem Beispiel an diesem Montag. Lediglich am Strand, am Pool sowie beim Sport muss dort weiterhin niemand einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Auf den Balearen gibt es vergleichsweise wenige Corona-Fälle. Für Empörung hatten jedoch zuletzt Bilder gesorgt, die Hunderte von Mallorca-Touristen beim Feiern unter Missachtung der Abstandsregeln und anderer Vorsichtsmaßnahmen zeigten.
wa/gri (afp, dpa)