Deutscher Fernsehpreis für "Neo Magazin Royale"
2. Februar 2017In Düsseldorf ist am Abend der Deutsche Fernsehpreis 2017 verliehen worden. In 21 Kategorien wurden herausragende Leistungen des vergangenen Fernsehjahrs ausgezeichnet. In der Kategorie "Beste Unterhaltung Late Night" hatte am Ende erneut TV-Satiriker Jan Böhmermann die Nase vorn.
Der 35-Jährige Kopf hinter dem Format "Neo Magazin Royale" (ZDF) setzte sich gegen die Sendungen "Luke - Die Woche und ich" mit Luke Mockridge (Sat.1) und "Pussy Terror TV" mit Carolin Kebekus (WDR/ARD) durch. "Wir widmen den Preis der Rechtschutzversicherung des ZDF", scherzte Böhmermann bei der Preisverleihung. Der Satiriker hatte sich im vergangenen Jahr wegen seines sogenannten "Schmähgedichts" mit dem türkischen Präsidenten Erdogan angelegt. Böhmermann hatte den Fernsehpreis in derselben Kategorie bereits vor einem Jahr gewonnen.
"Das Lachen der Anderen", Rocket Beans und "Die beste Show der Welt"
Auszeichnungen gibt es auch in zahlreichen anderen Kategorien: "Die beste Show der Welt" gewann in der Kategorie "Beste Unterhaltung Primetime", "Das Lachen der Anderen" wurde als "Beste Comedy" ausgezeichnet. Als beste Moderatoren in der Kategorie Unterhaltung hatten die Rocket Beans die Nase vorn. Als "Bestes Factual Entertainment" hat sich die Koch-Show "Kitchen Impossible" bewiesen.
Politische Themen vorn: "Mitten in Deutschland: NSU", "Terror", "Der Fall Barschel"
In der Kategorie "Bester Fernsehfilm" gewann die ZDF-Produktion "Familienfest" von Regisseur Lars Kraume. Als "Bester Mehrteiler" wurde das dreiteilige Doku-Drama "Mitten in Deutschland: NSU" ausgezeichnet. Zur "Beste Serie" wurde "Club der roten Bänder" gekürt, die den Deutschen Fernsehpreis auch schon im vergangenen Jahr gewonnen hat.
Über den Titel "Beste Schauspielerin" darf sich Sonja Gerhardt ("Ku’damm 56", "Jack the Ripper") freuen. Zum "Besten Schauspieler" wurde Martin Brambach ("Der Fall Barschel", "Wellness für Paare") gewählt. Den Preis für die "Beste Regie" erhielt Lars Kraume. Er hat u.a. den viel beachteten Fernsehfilm "Terror - Ihr Urteil" inszeniert, dem sich eine gesellschaftliche Debatte über den Umgang mit Terroristen anschloss.
Das "Beste Drehbuch" schrieb Annette Hess ("Ku‘damm 56"), in der Kategorie "Beste Kamera" gewann Frank Lamm ("Mitten in Deutschland: NSU – Die Täter"). Für den "Besten Schnitt" wurde Claudia Wolscht ("Die Zielfahnder – Flucht in die Karpaten" geehrt. Die "Beste Musik" lieferte Heiko Maile für den RTL-Dreiteiler "Winnetou - Der Mythos lebt". In der Kategorie "Beste Ausstattung" ging der Deutsche Fernsehpreis an Matthias Müsse ("Winnetou – Der Mythos lebt").
Auszeichnungen für Themen des Jahres: "Panama Papers", Flüchtlinge
In der Kategorie: "Beste Information" wurde "Die Story im Ersten" ausgezeichnet mit ihrem Film "Panama Papers – Im Schattenreich der Offshorefirmen". Für ihre präzisen Interviews mit Politikern wurde die ARD-Moderatorin Christiane Meier als "Beste Moderatorin" im Bereich Information geehrt. Der "Beste Dokumentarfilm" war in diesem Jahr die ZDF-Produktion "Das Schicksal der Kinder von Aleppo – Neue Heimat Deutschland". Über den Preis als "Bestes Infotainment" freute sich die Sendung "Galileo" (Pro7).
Im Bereich Sport wurde die Tennis-Berichterstattung des Senders Eurosport gewürdigt. Den Förderpreis erhielt das Produzententeam Marc Schießer, Marcel Becker-Neu und Christina Ann Zalamea für die Webserie "Wishlist".
Jury aus Schauspielern, Youtubern, Produzenten und Chefredakteuren
Wer die begehrten Trophäen erhält, entscheidet eine unabhängige Jury. Der Fernsehpreis gilt als eine der höchsten branchenintern vergebenen Auszeichnungen. Ins Leben gerufen wurde er 1999, gestiftet wird er von ARD, RTL, Sat.1 und ZDF. Ehrenpreisträgerin 2017 ist Senta Berger. Die in Wien geborene Schauspielerin erhielt einen Preis für ihr Lebenswerk.
nf, rey (dpa, epd)