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Neid verspricht Vollgas-Fußball

Stefan Nestler26. Juni 2015

Das Viertelfinale der Frauen-WM zwischen Deutschland und Frankreich ist ein Duell auf Augenhöhe. Bundestrainerin Silvia Neid erwartet in Montreal ein lautstarkes Publikum - mit Sympathien für den Gegner.

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Bundestrainerin Silvia Neid (2.v.r.) beim Abschlusstraining der deutschen Mannschaft in Montreal. Foto: Getty Images
Bundestrainerin Silvia Neid (2.v.r.) beim Abschlusstraining der deutschen Mannschaft in MontrealBild: Getty Images/Bongarts/D. Grombkowski

"Die Spielerinnen sind in sehr guter Verfassung und können gegen einen sehr starken Gegner wieder Vollgas geben", sagte Bundestrainerin Silvia Neid vor dem WM-Viertelfinale an diesem Abend (Anstoß 22 Uhr MESZ, ab 21.45 Uhr im DW-Livestream) im Olympiastadion von 1976 in Montreal. Dass unter einem geschlossenen Hallendach gespielt werde, sei ungewohnt "und schon sehr speziell", findet Neid. "Es wundert mich, dass man das Dach nicht aufmachen kann." Die 51-Jährige erwartet, dass die Mehrheit der Zuschauer in der frankophonen Millionenmetropole die französische Mannschaft unterstützt wird: "Es wird sehr laut sein, davon dürfen wir uns nicht beirren lassen."

Ohne Bartusiak

Neid verspürt in ihrer Mannschaft "eine gewisse Anspannung. Aber wir wollten das ja so und freuen uns, dass wir das alles erleben dürfen." Bis auf die gelbgesperrte Innenverteidigerin Saksia Bartusiak kann die Bundestrainerin auf alle Spielerinnen zurückgreifen. Ob sie Babett Peter oder Josephine Henning für Bartusiak aufstellt, ließ Neid offen. "Wir sind sehr gut auf den Gegner eingestellt", sagte Abwehrspielerin Leonie Maier. "Jede Spielerin zeigt sich im Training, alle sind voll dabei und fokussiert."

Torgefährliche Französinnen

Das Viertelfinale Deutschland gegen Frankreich gilt vielen Experten als vorgezogenes Endspiel. Schließlich trifft die Nummer eins der Weltrangliste auf die Nummer drei. "Wir wollen dieses Spiel gewinnen. Aber das wird noch ein Stück schwerer als gegen Schweden", sagte Abwehrchefin Annika Krahn. Die 29-Jährige hat vor ihrem Wechsel zu Bayer 04 Leverkusen zur kommenden Saison drei Jahre lang bei Paris St. Germain gespielt. Der Traditionsclub stellt viele Spielerinnen im Kader des französischen Nationaltrainers Philippe Bergeroo. Krahn warnt vor Torjägerin Marie-Laure Delie: "Ich habe ich die letzten zwei Jahre mit ihr zusammengespielt. Sie ist sehr torgefährlich." Delie hat bei der WM in Kanada ebenso wie ihre Sturmkollegin Eugénie Le Sommer bereits dreimal getroffen.

Jubel um Marie-Laure Delie (3.v.l.), der beim 3:0 im Achtelfinale gegen Südkorea ein Doppelpack gelang. Foto: dpa-pa
Jubel um Marie-Laure Delie (3.v.l.), der beim 3:0 im Achtelfinale gegen Südkorea ein Doppelpack gelangBild: picture-alliance/epa/Andre Pichette

Bergeroo: "Wir bleiben bei unserer Spielweise"

Die technisch versierten Französinnen werden als WM-Geheimfavorit gehandelt. Ein großer Titel fehlt der Mannschaft um die überragende Spielmacherin Louisa Nécib bisher. "Wir spielen gegen die beste Nation der Welt", warnt Trainer Bergeroo seine Spielerinnen. "Aber wir werden nicht unsere Spielweise ändern, nur weil es gegen Deutschland geht. Das wird ein schwieriges Spiel für uns, aber auch für die Deutschen." Auch Silvia Neid erwartet ein Duell auf Augenhöhe: "Wir müssen von Anfang an Präsenz zeigen und mit Leidenschaft auftreten. Es wird entscheidend sein, dass wir Frankreich nicht ins Spiel kommen lassen."