Navardauskas gewinnt Regen-Etappe
25. Juli 2014Vollkommen durchnässt überquerte der litauische Radprofi Ramunas Navardauskas die Ziellinie der 19. Etappe der Frankreich-Rundfahrt. Der 26-Jährige siegte nach 208,5 Kilometern in Bergerac, nachdem er sich rund zehn Kilometer vor dem Ziel vom Feld abgesetzt hatte. Navardauskas hatte an der Cote de Monbazillac, einem 1,3 Kilometer langen und 7,6 Prozent steilen Anstieg, attackiert und sich abgesetzt. Es war der erste Sieg eines Litauers in der Tour-Geschichte.
Degenkolb knapp geschlagen
Nur wenige Sekunden nach ihm gelangte John Degenkolb ins Ziel. Dem Deutschen bleibt weiter der erste Etappensieg bei der Tour verwehrt. Wie schon auf der elften Etappe sprintete Degenkolb auch auf dem drittletzten Teilstück der Frankreich-Rundfahrt auf den zweiten Platz. "Die Enttäuschung ist riesig, ich kann es gar nicht in Worte fassen oder auf einer Skala von eins bis zehn einordnen", sagte Degenkolb.
Knapp drei Kilometer vor dem Ende war es zu einem Massensturz gekommen, der aber keine Zeitverluste nach sich zog. In einer scharfen Rechtskurve war es zu dem verhängnisvollen Vorfall gekommen, der auch den Träger des Grünen Trikots, Peter Sagan aus der Slowakei, um die Siegchance brachte. Trösten konnte es die Gruppe um Andre Greipel aber nicht. "Ich war da im Finale, ich habe mir etwas zugetraut", sagte der Sprinter.
Nibali vor Tour-Sieg
Das Gelbe Trikot des designierten Toursiegers Vincenzo Nibali, der nach seiner Klettershow im Gebirge in der Heimat euphorisch gefeiert wurde, war auf der Flachetappe durch die Weinberge der Dordogne nicht mehr in Gefahr, wurde aber bei den teils heftigen Regenschauern gehörig durchnässt. Nur knapp 200 Kilometer trennen den 29-Jährigen vom größten Erfolg seiner Karriere und dem ersten italienischen Toursieg seit Marco Pantani 1998. Nibali geht mit 7:10 Minuten Vorsprung auf den Franzosen Thibault Pinot in das Zeitfahren am Samstag (26.07.2014) von Bergerac nach Périgueux. Tony Martin geht als Favorit in den Kampf gegen die Uhr über 54 Kilometer. "Dass ich der Topfavorit bin, macht die Sache nicht einfacher. Ein Zeitfahren am vorletzten Tag bei der Tour ist etwas anderes als bei einer WM. Da fühlen sich 54 Kilometer wie 70 oder 80 an", sagte Martin.