NASAs neueste Mission
21. Dezember 2017Zwölf Vorschläge standen zur Auswahl, diese zwei haben das Finale gemeistert: die Erkundung des Saturnmonds Titan und die Untersuchung des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko, dem sich auch schon die ESA-Raumsonde Rosetta widmete.
Bei beiden Projekten ist die Finanzierung bis Ende 2018 gesichert. Im Frühjahr 2019 soll dann eine Mission ausgewählt und in den 2020er Jahren durchgeführt werden. "Es sind spannende Untersuchungen, die einige der größten Fragen unseres Sonnensystems beantworten sollen", sagte NASA-Manager Thomas Zurbuchen am Mittwoch.
Für beide Missionen sind je etwa 850 Millionen US-Dollar eingeplant, weitere 150 Millionen für den Start des Gewinners. Der Wettbewerb ist Teil des NASA-Programms "New Frontiers", das bereits die Sonde Juno zum Jupiter schickte sowie die Sonde "New Horizons" zum Pluto.
"Dragonfly" soll auf Saturnmond landen
Auf Titan, dem größten Mond des Saturns, befinden sich Seen und Flüsse aus flüssigem Methan. Es ist daher ein spannendes Ziel, um nach Leben zu suchen, das anders als unser Menschliches nicht auf Wasser basiert.
Eine Drone namens "Dragonfly" soll "an dutzenden Orten" auf dem Titan landen, teilte die NASA mit. Das Ziel: Proben nehmen, die Zusammensetzung der Oberfläche bestimmen und prüfen, ob Leben auf dem Saturnmond möglich wäre.
Zuletzt hatte die Raumsonde Cassini den Saturn sowie seine Ringe und Monde untersucht. Sie landete im Januar 2005 auch auf dem Titan und untersuchte dort die Atmosphäre und die Oberfläche.
"Caesar" folgt Rosettas Beispiel
Die andere Mission namens "Comet Astrobiology Exploration Sample Return" (CAESAR) soll eine Probe aus dem Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko entnehmen und zurück zur Erde bringen. Die Forscher hoffen, die Herkunft und die Geschichte des Kometen genauer zu erkunden.
Caesar kehrt damit dorthin zurück, wo schon die ESA-Sonde Rosetta ihr Glück versucht hat. Rosettas Lander Philae setzte zwar im November 2014 auf dem Kometen auf, landete jedoch an anderer Stelle als geplant und konnte aufgrund mangelnder Energieversorgung weniger Daten senden als gehofft.
bo/jh (dpa/afpe)