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Gesellschaft

G20: Ermittlungen gegen fast 100 Polizisten

6. September 2017

Welche Rolle spielte die Polizei beim G20-Gipfel in Hamburg? Wegen unverhältnismäßiger Gewalt laufen bereits zahlreiche Verfahren gegen Beamte. Nun sind es einem Medienbericht zufolge noch mehr geworden.

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G20 Gipfel in Hamburg | Protest & Ausschreitungen
Auch solche Bilder brachte der G20-Gipfel hervor: Polizisten prügeln auf Demonstranten ein (Archivbild)Bild: Reuters/H. Hanschke

Zwei Monate nach dem Großeinsatz rund um den G20-Gipfel in Hamburg ist die Zahl der internen Ermittlungsverfahren gegen Polizisten auf 95 gestiegen. So werde inzwischen gegen 78 Beamte wegen Körperverletzung im Amt ermittelt, berichtete die Wochenzeitung "Die Zeit". Weitere Polizisten müssten sich gegen Vorwürfe der Nötigung, Strafvereitelung im Amt oder Beleidigung verantworten.

Hamburgs Innensenator Andy Grote sagte der Zeitung: "Wir sind davon überzeugt, dass die G20-Ereignisse sehr ernsthaft aufgearbeitet werden müssen." Die eingesetzte Sonderkommission solle daher nicht nur strafbares Fehlverhalten von Polizisten aufklären, sondern auch allen anderen Vorwürfen gegen Polizisten nachgehen. Dazu werte sie etwa Videos und Berichte im Internet aus. Neben den 95 Ermittlungsverfahren gebe es hundert weitere sogenannte Prüffälle. Dabei sollen sich Polizisten nach erster Einschätzung zwar nicht strafbar gemacht haben, aber dennoch auffällig geworden sein. Auch in diesen Fällen werde ermittelt.

Chaos in Hamburg

Rund um das Treffen der Staats- und Regierungschef am 7. und 8. Juli hatte es trotz des Einsatzes von mehr als 21.000 Polizisten in Hamburg schwere Krawalle gegeben. Randalierer zündeten Autos an und beschädigten Läden. Dabei kam es teilweise zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den Einsatzkräften. Auf beiden Seiten gab es zahlreiche Verletzte.

Der Hamburger Senat beziffert zuletzt die Zahl der verletzten Polizeibeamten auf 709, wobei dazu auch diejenigen Polizisten gezählt werden, die durch Reizgas sowie durch psychische Belastungen zu Schaden kamen.

nin/uh (dpa, afp)