Mythos Ironman Hawaii
Der ultimative Ausdauer-Härtetest. Das Rennen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen verspricht Spannung und liefert legendäre Momente.
Frodeno mit neuem Streckenrekord
2019: Obwohl die Bedingungen mit einem sehr welligen Schwimmen und heftigem Wind auf der Radstrecke schlechter sind als bei Patrick Langes 7:52:39 Stunden vor einem Jahr, nimmt Frodeno das Zielband auf dem Ali'i Drive nach 7:51:13 Stunden zwischen die Hände und lässt sich feiern. "Ich habe solange von diesem Tag geträumt", sagt Frodeno. Es ist sein insgesamt dritter Triumph auf Hawaii ...
Frodeno dominiert auf Hawaii
... nach 2015 (Bild) und 2016. Nach seinem Olympiasieg 2008 in Peking ist das der endgültige Durchbruch von "Frodo" in der Szene. 2015 ist der Kölner der fünfte Deutsche, der den prestigeträchtigen Wettbewerb gewinnen kann. 120.000 US-Dollar sind zusätzlicher Ansporn, die körperlichen Strapazen auf sich zu nehmen.
Aus Respekt für das Rennen
2017 muss Frodeno alle Hoffnungen auf einen Sieg begraben. Rückenprobleme machen einen schnellen Marathonlauf unmöglich. Die Konkurrenz zieht locker vorbei. Statt aufzugeben, spaziert, walkt und joggt der Doppelweltmeister ins Ziel. "Aus Respekt für das Rennen", wie er später sagt.
Anne Haug schreibt Triathlon-Geschichte
Zurück ins Jahr 2019: Anne Haug schreibt Geschichte. Als erste deutsche Frau gewinnt die 36-Jährige den Titel auf Hawaii. Die Bayreutherin setzt sich in ihrem überhaupt erst vierten Iron(wo)man über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen in 8:40:10 Stunden klar durch. "Das ist fantastisch, ich kann es selbst kaum glauben", sagt die überwältigte Haug.
Lange knackt Acht-Stunden Marke
Patrick Lange 2018 auf seinem einsamen Weg zum Triumph. Trotz der Hitze wird er wie im Vorjahr Ironman-Weltmeister auf Hawaii. Diesmal aber mit besonderer Note: Lange legt eine Gesamtzeit von sieben Stunden und 52 Minuten hin. Erstmals unter acht Stunden! Ein optimaler Tag - im Ziel macht er seiner Freundin Julia einen Heiratsantrag.
Amateure und Profis in einem Rennen
Besonderheit der Ironman-WM - Alle starten auf der gleichen Strecke. So wie die 67-jährige Peggy McDowell-Cramer im Jahr 2008 kämpfen sie sich über Stunden ins Ziel und werden dort auch spät in der Nacht noch begeistert empfangen. Ein Teil des "Mythos Hawaii" in der Triathlon-Szene.
Ausdauer-Pioniere
Bei der Premiere 1978 sind es gerade einmal 15 Extremsportler, die an den Start gehen. Zwölf erreichen das Ziel. Bis zu 40 Grad Celsius, kaum Schatten, die berüchtigten Mumuku-Winde und mehr als acht Stunden Sport am Limit - das kann in den Anfangsjahren der US-Amerikaner Dave Scott am besten. Er siegt zwischen 1980 und 1987 sechs Mal.
Ein legendäres Duell
Nur ein Triathlet kommt auf genauso viele Siege: Mark Allen. 1989 liefert er sich mit Dave Scott das wohl berühmteste Triathlon-Duell aller Zeiten, von der Presse als "Ironwar" tituliert. Beide schwimmen, fahren und laufen den ganzen Tag immer in Sichtweite, bis sich der jüngere Allen absetzt und knapp gewinnt.
Hell on wheels
1997 gewinnt mit Thomas Hellriegel erstmals ein Deutscher. Sein Schlüssel zum Erfolg: seine starke Radzeit von 4:24:50 Stunden - ein Hawaii-Rekord, der Hellriegel den Spitznamen "Hell on wheels" einbringt und elf Jahre halten soll, bis ihn ein anderer Deutscher bricht: Norman Stadler.
Deutsche Dominanz
Drei Jahre lang kommt niemand an den Deutschen vorbei in Kona: 2004 und 2006 gewinnt Normann Stadler (l.), 2005 Faris Al-Sultan (r.). Ein Duell zweier Ausnahme-Sportler, die gegensätzlicher kaum sein könnten: der eher glatte Vorzeige-Athlet Stadler gegen den unangepassten Querdenker al Sultan.
Zweiter im "Ironwar 2.0"
2010 liefern sich Andreas Raelert und der Australier Chris Mc Cormack ein episches Duell auf der Laufstrecke. Seite an Seite laufen sie wie einst Dave Scott und Mark Allen beim "Ironwar" 1989 bis wenige Kilometer vor das Ziel gemeinsam. Dann kann sich McCormack absetzen und gewinnt. Raelert wird Zweiter. Von 2009 bis 2013 schafft er es immer aufs Podium, aber nie nach ganz oben.
Australische Festspiele auf Hawaii
Seit 2007 ist Hawaii fest in australischer Hand. Die Insel gehört zwar schon noch zu den USA. Doch den wichtigsten Sportwettbewerb dort dominieren die Australier: Chris McCormack gewinnt zweimal und Craig Alexander dreimal. 2007 und 2011 feiern die Sportler aus Down Under sogar Doppelsiege.
Wenn aus Eisenwaden Gummi wird
Während für die Top-Profis nur der Sieg zählt, geht es für die meisten Starter schlicht ums Ankommen. Das gelingt bei brütender Hitze in der Lavalandschaft von Hawaii nicht allen. Rund 10.000 Kilokalorien verbrauchen die Athleten während des Wettkampfs - wer unterwegs nicht genügend isst, muss dafür schnell bezahlen.
Eiserne Lady am Boden
Nein, diese Dame hat keinen Hungerast, sie hat schlicht Zeit für einen ungewöhnlichen Zieleinlauf: Siegerin Leanda Cave rollt sich ins Ziel und ist 2012 die Beste der mittlerweile 575 Starterinnen.