Myanmars Protestbewegung sucht neue Wege des Widerstands
Gut sechs Wochen ist es her, seit das Militär in Myanmar geputscht hat. Bei anhaltenden Massenprotesten wurden viele unbewaffnete Demonstranten getötet. Die haben mit dem "stillen Protest" eine neue Protestform gewählt.
Leere Straßen
In der Metropole Yangon bleiben heute viele Straßen leer. Um gegen die Militärregierung zu protestieren, gehen die Menschen nicht zur Arbeit und nicht auf die Straße.
Massendemos
Insbesondere in der Anfangsphase des Protestes hatte es landesweite Massenproteste mit zum Teil zehntausenden von Demonstranten gegeben. Viele zeigten den "Drei-Finger-Gruß" als Zeichen des Widerstands.
Straßenschlachten
Bald gingen die Sicherheitskräfte mit zunehmender Härte gegen Demonstranten vor. Die Militärregierung bestätigt offiziell 164 Getötete, die NGO "Assistance Association for Politcal Prisoners" zählt 275. Die Zahl der Demonstranten ging infolge der Gewalt zurück. Vor allem Jugendliche riskierten ihr Leben und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei.
Nachtproteste
Mit zunehmender Gewalt und um sich gegen nächtliche Überfälle der Sicherheitskräfte zu wappnen, formierten sich nächtliche Demonstrationen. Die Demonstranten zünden Kerzen an und singen gemeinsam.
Geschäfte leer gefegt
Die Geschäfte in Yangon sind geschlossen. Der Aktivist Nobel Aung sagte zum neuen Protest gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Nicht rausgehen, nicht einkaufen, nicht arbeiten. Alles stilllegen. Für einen Tag."
Landesweiter Stillstand
Auch in anderen Teilen des Landes schließen sich die Menschen dem "stillen Protest" an, wie hier in der Küstenstadt Dawei im Südosten des Landes.
Minderheiten unterstützen Protest
Auch in der Stadt Taunggyi im Shan-Staat regt sich nichts. Viele ethnische Minderheiten unterstützen den Protest gegen das Militär.