Mutmaßliche IS-Zelle in Europa ausgehoben
28. September 2016Ein Sondereinsatzkommando hatte die Wohnung des Spaniers in Wuppertal durchsucht. Nach Angaben der örtlichen Staatanwaltschaft läuft gegen den 20-Jährigen sowohl in Spanien als auch in Deutschland ein Ermittlungsverfahren. Dabei geht es um den Verdacht der Verbreitung von Gewaltvideos, auf denen unter anderem Enthauptungen zu sehen sind.
Die weiteren Festnahmen fanden in Barcelona, in der spanischen Exklave Melilla in Marokko und in Brüssel statt. Bei vier der insgesamt fünf Islamisten handelt es sich um spanische Staatsbürger, der fünfte ist Marokkaner. Sie hätten in einer "perfekt organisierten" Zelle Propaganda für die Terrormiliz "Islamischer Staat" betrieben, teilte das spanische Innenministerium mit.
Anschläge in Auftrag gegeben
Dafür nutzten sie verschiedene Internetkanäle, die auf die Facebook-Seite "Islam auf Spanisch" führten. Die Seite, die von 32.500 Nutzern verfolgt wird, wurden von den Festgenommenen aus Deutschland und Belgien verwaltet.
Die spanische Justiz legt den fünf Verdächtigen Anstiftung zu Anschlägen und Rekrutierung von Dschihadisten zur Last. Die Zelle sei eine "ernste, konkrete und andauernde Gefahr für die Sicherheit Europas" gewesen, hieß es in Madrid.
In Spanien sind bereits mehrere Zellen zerschlagen worden, die Freiwillige für den bewaffneten Kampf im Irak und in Syrien rekrutiert haben sollen. Allein im vergangenen Jahr nahm die Polizei 143 mutmaßliche Dschihadisten fest, davon 113 in Spanien und 30 in anderen Ländern.
uh/stu (afp, rtr)