Musik, Tanz und Theater: 10 Tipps zum Sommer in Berlin
Der Sommer in Berlin ist nicht nur heiß, sondern hat auch viel Kultur zu bieten. Künstler aus Brooklyn, Tokyo oder Manchester ziehen die Massen ebenso an wie private Feste im Kiez. Ein Überblick über die Highlights.
48 Stunden Neukölln
Vom 14. bis 16. Juni können Sie 48 Stunden mit Kunst und Performances aller Art im hippen Stadtteil Neukölln verbringen. Das Besondere an diesem Festival: Es findet nicht nur in öffentlichen Kunsträumen statt, sondern auch in Innenhöfen und privaten Wohnungen. Hier im Bild spielt das Hochschulorchester der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Staatsoper für alle
Wenn experimentelle Kunst nicht so Ihr Ding ist, können Sie am gleichen Wochenende, genauer am 16. Juni, zur Staatsoper für alle gehen. Unter der Leitung des Stardirigenten Daniel Barenboim steht das Konzert allen offen und ist kostenlos. Traditionell findet es am Bebelplatz neben der Staatsoper statt, der als Schauplatz einer der Bücherverbrennungen der Nazis von 1933 bekannt ist.
Fête de la Musique
Jedes Jahr spielen Musikerinnen und Musiker weltweit zum Sommeranfang am 21. Juni auf der Fête de la Musique - im öffentlichen Raum und auf zahlreiche Stadtviertel verteilt. Das aus Frankreich stammende Fest steigt seit 1995 auch in Berlin, in diesem Jahr stehen über 600 Veranstaltungen auf dem offiziellen Programm. Traditionell gesellen sich spontane Jam-Sessions dazu.
Freiluftkinos
Man kann es als Filmfestival sehen, das den ganzen Sommer überdauert: In Berlins Parks, wie dem Volkspark Friedrichshain, der Hasenheide in Neukölln oder Rehberge in Wedding, lassen sich Filme an warmen Abenden draußen genießen. Intimere Räume wie das Pompeji am Ostkreuz und das Central in Mitte sind rauer und vermitteln das Gefühl der Subkultur Berlins.
Theater im Schwimmbad
Mit ihren trashigen, aus Schaumstoffmatratzen hergestellten Marionetten und ihren urkomischen Nachstellungen literarischer Werke verkörpert das Helmi-Puppentheater seit 2001 den Berliner DIY-Kreativgeist. Es ist Teil des Kulturprogramms des Tropez im Sommerbad Humboldthain, wo man die Aufführungen vom 1. Juni bis 1. September in einem ungewöhnlichen Rahmen erleben kann.
Nachbarschaftsfeste
Ein Stadtbummel kann Ihnen einen Sommer voller kostenloser Partys bescheren. Achten Sie auf Plakate, die auf Hof- oder Straßenfeste hinweisen, die man in gut situierten Vierteln wie der Choriner Straße im Prenzlauer Berg ebenso feiert wie mit alternativen Projekten der ehemaligen Berliner Hausbesetzerszene, etwa auf dem Kreutziger Straßenfest in Friedrichshain.
Lesbisch-schwules Stadtfest
Europas größtes LGBTI-Straßenfest steigt am 20. und 21. Juli. Das Motzstraßenfest ist seit 1993 fester Bestandteil rund um den als schwules Viertel bekannten Nollendorfplatz in Schöneberg. Der Schriftsteller Christopher Isherwood verewigte das berüchtigte Nachtleben der Weimarer Zeit in seinen "Berlin Stories", der Vorlage zum Filmmusical "Cabaret".
Tanz im August
Tanz im August ist das internationale Festival für zeitgenössischen Tanz. Das diesjährige Programm umfasst vom 9. bis 31. August 31 Produktionen mit 160 Künstlern aus 15 Ländern, darunter eine Retrospektive der Werke der US-Choreografin Deborah Hay, einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des postmodernen Tanzes. Hier ist die in Simbabwe geborene Künstlerin Nora Chipaumire zu sehen.
Pop-Kultur Festival
Fans neuer Popmusik reisen wahrscheinlich den ganzen Sommer über zu verschiedenen Festivals außerhalb Berlins. Zurück in der Stadt, bietet auch das Festival Pop-Kultur vom 21. bis 23. August internationalen Nachwuchskünstlern einen Bühne. Mit dabei sind in diesem Jahr unter anderem CocoRosie, Mykki Blanco und der in Berlin lebende englische Elektropop-Musiker Planningtorock (Foto).
Musikfest Berlin
Berlin mag eine Techno-Hochburg sein, aber es ist auch ein Mekka für Liebhaber der klassischen Musik. Das Musikfest vom 30. August bis 19. September eröffnet offiziell die Herbst-Konzertsaison. Im Rahmen des Festivals werden 22 internationale Orchester und Ensembles mehr als 65 Werke aufführen. Ein Highlight ist der japanische Noh-Theaterauftritt in der Philharmonie.