Mosambik - Wenn Kinder Mütter werden
Mosambik ist eine junge Nation. Das Durchschnittsalter liegt bei knapp 18 Jahren. In vielen Kulturen Mosambiks gilt ein Mädchen unmittelbar nach den Initiationsriten als bereit für die Ehe, das heißt, nach der ersten Periode. Schulbildung für Mädchen wird als Verschwendung angesehen. Die Konsequenzen: Ohne Schulbildung haben die Mädchen keine Chance, sich ein eigenes, selbst bestimmtes Leben aufzubauen. Dazu kommen die Risiken der frühen Schwangerschaft: Viele Mädchen sterben bei der Geburt oder tragen bleibende Schäden davon, weil ihre Körper noch nicht reif für eine Geburt sind. Der Bevölkerungsfond der Vereinten Nationen (UNFPA) versucht die Menschen, vor allem die Dorfältesten, mit einer breit angelegten Aufklärungskampagne zum Umdenken zu bewegen. Ein weiterer Aspekt ist die medizinische Versorgung von Geburtsverletzungen bei den jungen Mädchen.
Ilse Guambe ist 15 Jahre, Mutter und seit 2 Jahren verheiratet. In Mosambik sind Kinderehen und Teenager-Schwangerschaften auf dem Land weit verbreitet. Über die Hälfte der Mädchen werden verheiratet, bevor sie volljährig sind. Neben dem Niger, Bangladesh und dem Tschad hat Mosambik eine der höchsten Raten für Zwangsheiraten weltweit.