Mosambik: Der Regen nach dem Sturm
Die Lage in Nord-Mosambik bleibt dramatisch: Zuerst verwüstete Zyklon "Kenneth" weite Landstriche, nun setzt Starkregen die Region unter Wasser. Viele Menschen sind von der Außenwelt abgeschnitten, mindestens 38 starben.
Flucht vor dem Regen
Es regnet ohne Unterlass in Pemba, der Hauptstadt der Provinz Cabo Delgado. Straßen und Häuser stehen unter Wasser. Diese Anwohner haben ihr Zuhause bereits an die Wassermassen verloren. Regnet es in diesem Tempo weiter, könnte auch diese Brücke, über die sie unterwegs sind, schon in Kürze überflutet sein.
Der Pegel steigt
In einigen Vierteln der Provinzhauptstadt steht das Wasser bereits hüfthoch in den Straßen. Diese Frau hat viele Gegenstände auf ihre höher gelegene Veranda gebracht. Weil auch für die nächsten Tage weiter heftige Regenfälle angesagt sind, drohen neben den Überschwemmungen nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) nun auch noch Schlammlawinen und Erdrutsche.
Versorgung mit dem Nötigsten
Bereits durch den Zyklon "Kenneth" wurden viele Menschen im Nordosten Mosambiks obdachlos. Durch die Wassermassen erhöht sich laut DRK nun auch noch die Gefahr, dass Seuchen ausbrechen. Die Vereinten Nationen stellten rund 11,6 Millionen Euro bereit, unter anderem für Zelte, Lebensmittel, Wasser und Hygieneartikel. Die EU spendet 1,5 Millionen Euro Soforthilfe für das Land.
Wie auf einem See
Hilfskräfte machen sich in Pemba auf die Suche nach Bewohnern, die sich nicht aus eigener Kraft vor den Wassermassen retten konnten. Außerhalb der Provinzhauptstadt sind viele Gemeinden komplett von der Außenwelt abgeschnitten. In mehreren Gebieten ist die Stromversorgung zusammengebrochen - das ganze Ausmaß der Katastrophe ist daher noch gar nicht absehbar.
Mit dem Spaten gegen das Wasser
Diese Frau gräbt Kanäle, damit das Wasser abfließen kann und dadurch ihr Geschäft vielleicht vor einer Überflutung verschont bleibt. Nach UN-Angaben hängt der "Kenneth", mittlerweile zum Tropensturm abgeschwächt, derzeit über der Provinz Cabo Delgado fest. In den nächsten zehn Tagen müsse daher weiterhin mit "schweren Überflutungen" in der Region gerechnet werden, heißt es.
Eingestürzt wie ein Kartenhaus
Ende vergangener Woche war Zyklon "Kenneth" über Mosambik und davor auch über die Komoren hinweggezogen. Mehr als 35.000 Häuser wurden durch den Wirbelsturm laut UN teilweise oder komplett zerstört. Die Zahl der Todesopfer stieg nach Behördenangaben inzwischen auf mindestens 38, wie Katastrophenschutzbehörde des Landes mitteilte.
Nichts steht mehr
Wie leergefegt erscheint dieser Küstenabschnitt. Nach vorläufigen Angaben der mosambikanischen Katastrophenschutzbehörde sind bis zu 700.000 Menschen von der Katastrophe betroffen, davon allein 200.000 in der Provinzhauptstadt Pemba.
Ohne Dach über dem Kopf
"Kenneth" ist bereits der zweite Zyklon, der innerhalb kurzer Zeit über Mosambik hinwegzieht. Mitte März hatte sein Vorgänger "Idai" in Mosambik und den Nachbarländern Simbabwe und Malawi schwere Zerstörungen angerichtet und insgesamt etwa tausend Menschen das Leben gekostet.