Europäisches Kulturerbejahr 2018 eröffnet
8. Januar 2018Gemeinsam wollen sich die EU-Mitgliedstaaten in diesem Jahr auf das verbindende Element europäischer Kultur besinnen. Zur Eröffnung des Europäischen Kulturerbejahres 2018 betonte Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Notwendigkeit, Europa als Wertegemeinschaft zu begreifen. "Nur so weckt die europäische Idee jenen Enthusiasmus, der Europa vor einem Rückfall in Abschottung, Gewalt und Unfreiheit bewahren kann", sagte Grütters in Hamburg.
"Offenheit für Vielfalt ist Ausdruck von Humanität"
Der Kulturstaatsministerin zufolge müssten vor allem junge Menschen in Europa motiviert werden, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. Das gelte den unterschiedlichen Kulturen, Religionen, Traditionen und Träumen, Lebensentwürfen und Weltanschauungen. "Genau diese Offenheit für Vielfalt ist es, die Europas Wertegemeinschaft im Kern ausmacht: Sie ist Ausdruck von Humanität."
Aus dem Etat der Kulturstaatsministerin werden bundesweit 38 Projekte und Initiativen rund um das Europäische Kulturerbejahr 2018 unterstützt. Dafür stehen 7,2 Millionen Euro zur Verfügung. Deutschland gehört zu den Initiatoren des Europäischen Kulturerbejahres. Das Programm zum Themenjahr in Deutschland koordiniert das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz im Auftrag von Bund, Ländern und Kommunen.
Fünf Leitthemen zum Motto "Sharing Heritage"
Insgesamt werden allein in Deutschland über 1000 Veranstaltungen in Form von Projekttagen, Ausstellungen, Führungen, Workshops, Foren und Performances stattfinden. Das übergeordnete Motto lautet "Sharing Heritage" - "Erbe teilen". Fünf Leitthemen geben die Richtung vor:
- Europa: Austausch und Bewegung
- Europa: Grenz- und Bewegungsräume
- Europa: Erinnern und Aufbruch
- Europa: Gelebtes Erbe
- Die Europäische Stadt
Zu den Initiativen gehören beispielsweise ein deutsch-französisches Park- und Gartenprojekt, ein eigens gegründetes europäisches Folk-Ensemble und ein Literaturfestival, das den Geschichtenschatz europäischer Länder erlebbar machen soll. Die Kirchen beteiligen sich mit einem "Glockenprojekt" am Kulturerbejahr, das auf die Tradition des Läutens aufmerksam machen will.
pr/nf (dpa, epd)