Mit Wein, Fisch und Gesang! Janosch feiert seinen 85. Geburtstag
Bei ihm sind die Kleinen groß und die Schwachen stark. Die einfühlsamen Geschichten um Tiger, Bären, Enten und Frösche machten den Kinderbuchautor Janosch berühmt. An seinem 85. Geburtstag feiert er jedoch bescheiden.
"Die Tigerente ist Mist"...
... hat Janosch einmal gesagt. Dabei ist die kleine Holzente auf Rädern in unzähligen Kinderzimmern auf der ganzen Welt zu Hause. Janosch selbst besitzt keine. Er brauche halt keine, sagt er. Zu seinem 85. Geburtstag umgibt sich der berühmte Kinderbuchautor in seiner Wahlheimat Teneriffa lieber mit gutem Essen, Wein und Geigenmusik aus dem Radio.
Der Tiger als Freund
Insgesamt sind über 300 Bücher von Janosch in 40 Sprachen erschienen. Doch längst haben die berühmten Figuren wie Tiger, Ente oder Bär die Bilderbücher verlassen. Als Stofftier im Kinderbett oder auf der Leinwand tauchen sie bis heute immer wieder auf. Im Filmpark Babelsberg in Potsdam gibt es das "Panamaland". Hier wurden einige Filme mit Janoschs Figuren gedreht.
Tiger und Bär im Kino
„Wenn man einen Freund hat, der Pilze finden kann, braucht man sich vor nichts zu fürchten. Nicht wahr Tiger?“ sagt der kleine Bär zum Tiger in "Oh, wie schön ist Panama". Janoschs wohl bekannteste Geschichte über zwei Freunde, die sich aufmachen, um in Panama das Paradies zu finden, wurde gleich mehrfach verfilmt. Hier eine Szene aus dem gleichnamigen Kino-Film von 2006.
Freundschaft und das einfache Leben
In den 70er Jahren gelangte Janosch mit "Oh, wie schön ist Panama" zu Weltruhm. Das Paradies finden Tiger und Bär letztendlich in ihrem eigenen zu Hause. Die beiden Figuren tauchen in vielen Geschichten von Janosch auf. Immer geht es dabei um große Freundschaft und die Freude an den einfachen Dingen im Leben.
Das schwierige Verhältnis zum Vater
Janosch illustriert nicht nur Bücher. Auch als freier Künstler stellt er seine Werke aus, wie hier im Ludwig-Museum Koblenz. Das Bild an der Wand trägt den Titel "Mein Vater lockt einen Blauvogel mit der Kraft der Gedanken in eine Falle". Eine ungute Erinnerung an seine Kindheit, denn Janoschs Vater war nicht nur Vogelfänger, sondern prügelte im Alkoholrausch auch regelmäßig seinen Sohn.
Janosch und die Frauen
Janosch hält das Bild "Meine Frau mit Locken" in der Hand. Warum er denn Frauen immer so hässlich male, wurde er gefragt. Das läge vielleicht daran, dass er keine Frauen mag, war die Antwort. Nur seine Frau Ines, die sei intelligent. Nicht nur von seinem Vater, auch von Mutter und Großmutter wurde Janosch oft geschlagen. Der Erlös des Bildes ging an eine karitative Einrichtung für Kinder.
Janosch und Grass
Janosch hat 2010 auch im Günter-Grass-Haus in Lübeck ausgestellt - obwohl Janosch den Literaturnobelpreisträger zu dessen Lebzeiten nicht sehr schätzte. Ihm selbst ist mit seinen Erwachsenenromanen jedenfalls kein Erfolg gelungen. Dafür werden zu seinem 85. Geburtstag seine besten Gedichte, Geschichten und Illustrationen unter dem Titel "Vielleicht ist ja alles Unsinn, was ich sage" herausgegeben.