Misslungener Start ins WM-Jahr
14. August 2013Es war ein schwieriger Start in die WM-Vorbereitung für die deutsche Nationalmannschaft. Gegen Paraguay musste sich die Elf von Bundestrainer Joachim Löw mit einem 3:3 (2:3)-Unentschieden begnügen. Zufrieden konnte Löw mit der Leistung seiner Mannschaft nicht sein, denn für die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Brasilien im kommenden Jahr hatte sich der DFB eigentlich etwas anderes vorgenommen. Die Stabilität in der Defensive sollte verbessert werden ohne dabei in der Offensive Qualität einzubüßen - so zumindest lautete die Vorgabe von Joachim Löw für die Partie gegen Paraguay.
Die deutsche Elf, bis auf die fehlenden Mario Götze und Bastian Schweinsteiger, in Bestbesetzung angetreten, setzten die Aufgabe des Bundestrainers bis zur zehnten Minute auch in die Tat um. Doch nach einem guten Freistoß von Marco Reus (4. Minute), schien Löws Vorgabe wie weggeblasen: Zunächst nutzte Ariel Núñez eine Unaufmerksamkeit in der deutschen Hintermannschaft zum Führungstreffer (9.), ehe Wilson Pittoni kurze Zeit später das 2:0 erzielte (13.). Löw bestaunte seine ungeordnete Abwehrformation zunächst in Ruhe von der Seitenlinie aus, sah dann aber den Anschlusstreffer durch Ilkay Gündogan (19.).
Gesprächsbedarf in der Kabine
Trotzdem beeindruckte die DFB-Elf immer wieder durch Schwächen in der Abwehr. Torhüter Manuel Neuer hatte mehr zu tun als ihm lieb war, konnte sich aber immer wieder auszeichnen und war der sicherste Akteur in der deutschen Abwehrreihe. In der Offensive zeigte die Nationalelf dagegen immer wieder gute Ansätze. Stets mittendrin: Stürmer-Star Miroslav Klose, der aber immer wieder an Justo Villar, Paraguays Torhüter, scheiterte. Besser machte es Thomas Müller, der in der 31. Minute einen tollen Pass von Mats Hummels zum 2:2 im Tor versenkte. Für Gesprächsbedarf in der deutschen Kabine sorgte dann aber wieder Miguel Samudio, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte erneut für einen Rückstand der Löw-Elf sorgte (45.+1).
"Da fehlt die Frische"
Die deutsche Mannschaft zeigte sich nach der Pause wesentlich konzentrierter und drängte auf den Ausgleich. Doch die Elf von Victor Genes konnte sich auf ihren Schlussmann verlassen. Der Druck der Löw-Elf wurde in der Folge immer größer und in der 75. Minute dann auch vom Erfolg gekrönt. Lars Bender traf mit einem satten Schuss in die linke Torecke zum 3:3-Endstand. "Wir haben in der Anfangsphase viele Konzentrationsfehler gemacht, elementare Fehler. Insgesamt waren wir in der ersten Halbzeit in der Defensivarbeit sehr fahrig. Bei einigen Spielern hat man aber auch gesehen, dass sie noch keine Wettkämpfe haben. Da fehlt die Frische. Wir werden uns gegen Österreich mit Sicherheit steigern", zeigte sich Löw nach dem Spiel unzufrieden.
So richtig überzeugt haben, dürfte den Bundestrainer an diesem Abend nur Manuel Neuer, der an keinem Gegentor Schuld hatte. Viele Fragen sind für den Bundestrainer also noch offen. Doch ein bisschen Zeit bleibt der DFB-Elf noch bis zur WM, wo Löw und Co endlich wieder einen Pokal nach der erfolgreichen Europameisterschaft 1996 in den Händen halten wollen.
Weitere Freundschaftsspiele im Überblick:
Schweden - Norwegen 4:2 (2:2)
Ungarn - Tschechien 1:1 (0:1)
Österreich - Griechenland 0:2 (0:1)
Bosnien-Herzegowina - USA 3:4 (2:0)
Polen - Dänemark 3:2 (1:2)
Schweiz - Brasilien 1:0 (0:0)
Wales - Irland 0:0 (0:0)
Italien - Argentinien 1:2 (0:1)
Belgien - Frankreich 0:0 (0:0)
England - Schottland 3:2 (1:1)