Miniatur Wunderland: Die Welt im Maßstab 1:87
Das Miniatur Wunderland ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Hamburg. Nun hat die größte Modelleisenbahn-Anlage der Welt wieder zwei Weltrekorde aufgestellt. Ein Blick in das Paradies für Eisenbahnfans.
Doppelter Guinness-Weltrekord
Durch das Miniatur Wunderland in Hamburg schlängelt sich die längste Modelleisenbahn-Strecke der Welt: Mehr als 15 Kilometer Gleise in der Spurweite H0 wurden verlegt. Wären die Bahnen im Wunderland so groß wie echte Züge, so wäre die Strecke 1367 Kilometer lang. Auch das ist ein Weltrekord, wenn man die Hamburger Anlage mit Modellbahnen aller Maßstäbe vergleicht.
Das beliebteste Touristenziel Deutschlands
Der Kölner Dom? Das Oktoberfest? Schloss Neuschwanstein? Alle stehen hoch im Kurs. Doch das beliebteste Touristenziel Deutschlands scheint das Wunderland zu sein, wie 2017 die Deutschen Zentrale für Tourismus herausgefunden hat. Tatsächlich wollten sich 2018 ganze 1,4 Millionen Menschen die Mini-Eisenbahn nicht entgehen lassen. Ein Viertel der Gäste kommt aus dem Ausland, sagen die Betreiber.
Zwillinge auf Rekordjagd
Gegründet wurde das Wunderland von den Zwillingsbrüdern Frederik (l) und Gerrit Braun. Sie eröffneten die Anlage im August 2001. Den Weltrekord für die längste Modelleisenbahn-Strecke holten sie erstmals 2015. Aber nicht nur mit dem Wunderland haben die beide Rekorde aufgestellt: Sie besitzen nach eigenen Angaben auch die größte Micki-Maus-Heft-Sammlung der Welt.
Historischer Standort
Beheimatet ist das Wunderland in der Hamburger Speicherstadt - dem weltweit größten historischen Lagerhauskomplex, mitten im Hamburger Hafen. Und wie man hier sieht, hat die Speicherstadt selbstverständlich auch ein Pendant im Wunderland: im Maßstab 1:87.
Die Modell-Welt in Zahlen
Insgesamt 1040 Züge mit über 10.000 Waggons sind hier auf Achse - der längste Zug ist fast 15 Meter lang. Außerdem bevölkern 263.000 Figuren das Miniatur Wunderland. Es gibt mehr als 9000 Autos, 52 Flugzeuge, 130.000 Bäume und Wasserflächen, die insgesamt 30.000 Liter umfassen.
Überall etwas zu entdecken
"Unser Wunsch war es, eine Welt zu bauen, die gleichermaßen Männer, Frauen und Kinder zum Träumen und Staunen animiert," so Wunderland-Gründer Gerrit Braun. Wer sein Auge durch die Miniatur-Welt schweifen lässt, findet viele technische Raffinessen, aber auch lustige oder traurige, absurde oder alltägliche, realistische oder surreale Szenen - wie zum Beispiel dieses Liebespaar im Sonnenblumenfeld.
Ausdauernde Bastelarbeit
Das Wunderland beschäftigt laut eigenen Angaben 360 Mitarbeiter, um den Laden am Laufen zu halten. Bisher sollen über 923.000 Arbeitsstunden und 35 Millionen Euro in die insgesamt 1500 Quadratmeter Modellfläche geflossen sein.
Small brother is watching you
Noch ein Rekord: 2016 wurde das Wunderland der kleinste Ort der Welt, der auf Google Street View erfasst wurde. Ein Mini-Google-Auto wurde mit Kamera durch das Wunderland geschickt.
Ehrgeizige Expansion
"Wenn es nach uns geht, hören wir nie auf zu bauen", sagten die Braun-Brüder kürzlich der "Hamburger Morgenpost". Ihre Zukunftspläne sind ambitioniert. Sie haben Räume in einem Gebäude gemietet, das auf der gegenüberliegenden Seite des Fleets an ihrem Speicherstadthaus liegt - hier im Original. Eine 25 Meter lange Brücke soll Ende 2020 das "alte" Wunderland mit den neuen Räumen verbinden.
Von der Rialtobrücke zum Zuckerhut
Bisher ist die Welt des Wunderlandes sehr europäisch geprägt - mit Szenerien aus Deutschland, Skandinavien oder - wie man sieht - mit Venedig en miniature. Einzige Ausnahme: ein kleines Stück USA. Doch das soll sich ändern. Im neuen Gebäude wird bis Ende 2021 ein großes Südamerika-Areal entstehen. Dort sollen unter anderem Mini-Versionen von Rio de Janeiro und des Amazonas-Regenwaldes entstehen.
Baumeister aus Buenos Aires
An der Wunderland-Erweiterung arbeitet übrigens ein Team "vor Ort" in der Nähe von Buenos Aires. Mit dabei: Ricardo Martinez und seine Familie. Der begeisterte Modellbauer wurde durch eine Fernsehreportage im DW-Programm zum ersten Mal auf das Miniatur Wunderland aufmerksam. Und nun darf er im Auftrag der Hamburger seinen eigenen Kontinent bauen.