Mindestens zehn Tote bei Feuer in Paris
5. Februar 2019Bei einem schweren Brand in einem Pariser Mehrfamilienhaus sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, mehr als 30 wurden verletzt. Die Ermittler gehen dem Verdacht auf Brandstiftung nach. Eine Bewohnerin des Hauses sei festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Nach bisherigen Erkenntnissen habe sie psychische Probleme gehabt.
Das Feuer war in der Nacht zu Dienstag ausgebrochen. Bis in die Morgenstunden kämpften etwa 200 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Bis sieben Uhr in der Früh brachten sie den Brand unter Kontrolle.
Die Gefahr war damit aber nicht gebannt: "Es besteht Einsturzgefahr zwischen der siebten und der achten Etage", sagte Feuerwehrsprecher Valérian Fuet der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der Toten könnte weiter steigen: "Wir wissen nicht, ob wir noch Opfer in den zerstörten Wohnungen finden", so der Sprecher.
Das achtstöckige Haus im wohlhabenden 16. Arrondissement wurde komplett geräumt - ebenso wie mehrere Gebäude in der Nachbarschaft. Nachbarn berichteten, dem Brand sei ein Streit vorausgegangen. Darauf folgten dramatische Szenen. Viele Menschen riefen aus ihren Fenster um Hilfe. Einige flüchteten vor den Flammen aufs Dach.
"Als wir ankamen, loderte das Feuer schon auf mehreren Etagen", sagte Feuerwehrsprecher Fuet. Die Retter mussten etliche Bewohner mit Leitern in Sicherheit bringen.
Präsident Emmanuel Macron dankte den Helfern für ihren Einsatz. "Gedenken an die Opfer. Vielen Dank an die Feuerwehrleute, deren Mut viele Leben gerettet hat", schrieb er auf Twitter.
Erst im Januar waren bei einer Gasexplosion in einem Haus mitten in der Pariser Innenstadt vier Menschen ums Leben gekommen - darunter zwei Feuerwehrleute.
jj/uh (dpa, afp)