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Millionen-Strafen nach Amazonas-Bränden

24. September 2019

Brasiliens Regierung geht nach eigenen Angaben erfolgreich gegen Brandstifter im Amazonasgebiet vor. Es seien mehr als 60 Verdächtige festgenommen und Strafen in Millionenhöhe verhängt worden, hieß es in der Hauptstadt.

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Brasilien | Brände im Amazonasgebiet
Zehntausende Brände am Amazonas - Brasiliens Regierung spricht dennoch von ErfolgenBild: Reuters/B. Kelly

Der brasilianische Verteidigungsminister Fernando Azevedo e Silva betonte auf einer Pressekonferenz in Brasília, seit dem Einsatz der Armee im Regenwaldgebiet des Amazonas seien Strafen von umgerechnet 7,9 Millionen Euro verhängt worden. 63 Verdächtige seien ermittelt worden. Verglichen mit der Zahl der Feuer ist das allerdings wenig. So wurden im August im brasilianischen Amazonasgebiet fast 31.000 Brandherde gezählt, wie die Regierung unter Berufung auf das brasilianische Institut für Weltraumforschung (Inpe) mitteilte. Das sind fast drei Mal so viele wie im August 2018.

Kritik am Ausland 

Verteidigungsminister Azevedo sieht trotz dieser Zahlen keinen Grund, von einer massiven Umweltkatastrophe zu sprechen. Er kritisierte, im Ausland werde behauptet, "dass der Amazonas in Flammen steht". "Wir zeigen die Wahrheit, ich glaube, sie ist weit von einem Amazonas in Flammen entfernt." Allerdings herrsche über die Lage in bestimmten Regionen, insbesondere im Zentrum des Amazonas, "Besorgnis", fügte der Verteidigungsminister hinzu.

Das brasilianische Institut für Weltraumforschung Inpe hatte Anfang September mitgeteilt, dass sich die Vernichtung der Regenwälder im brasilianischen Amazonasgebiet binnen eines Jahres nahezu verdoppelt habe. Der ultrarechte brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro steht den Warnungen des Forschungsinstituts allerdings skeptisch gegenüber.

Ein Freund der Agrarlobby

Der seit Jahresbeginn amtierende Präsident ist eng mit der Agrarlobby verbündet und hat Umweltschutzauflagen gelockert. Brasilianische Bauern durften zuletzt nicht mehr fünf, sondern 20 Hektar Fläche abbrennen, um Platz für Ackerbau und Viehzucht zu machen. Die Behörden, die illegale Rodungen verhindern sollen, wurden unter Bolsonaro geschwächt. 

Bolsonaro kündigte an, er werde bei der UN-Generaldebatte einmal mehr die Souveränität seines Landes betonen. Damit spielte er auf Hilfsangebote auch europäischer Länder an. Diese hatten Brasilien Hilfe bei der Brandbekämpfung angeboten, waren aber von Bolsonaro zum Teil sehr schroff und in polemischer Weise zurückgewiesen worden.

haz/hf (afp)