Milliarden-Klage gegen Mastercard
9. September 2016Hinter der Klage steht die Großkanzlei Quinn Emanuel. Sie wirft Mastercard vor, zwischen 1992 und 2008 Verbraucher durch versteckte Kosten geschädigt zu haben. Die Kanzlei stützt sich auf ein Urteil der EU-Wettbewerbsbehörde aus dem Jahr 2014. Damals waren die Wettbewerbshüter zu dem Schluss gekommen, der zweitgrößte Kreditkartenanbieter der Welt habe von Geschäftsleuten jahrelang zu hohe Gebühren verlangt.
Sammelklage im US-Stil
Der jetzigen Klage zufolge seien diese überhöhten Kosten an 46 Millionen Kunden in Form höherer Preise weitergegeben worden. Sollte die Klage zugelassen werden, handelte es sich laut Quinn Emanuel um die bislang größte Schadenersatzklage in der britischen Rechtsgeschichte. Es soll eines der ersten britischen Verfahren im Stile von Sammelklagen werden, wie sie in den USA üblich sind.
Mastercard wies die Anschuldigungen zurück und will sich dagegen wehren. Zunächst werde man die 600 Seiten umfassende Klageschrift prüfen. Der Vorstoß der Anwaltskanzlei wurde durch ein Gesetz möglich, das Verbraucher automatisch zu Nutznießern von Schadenersatzzahlungen macht - es sei denn, sie distanzierten sich ausdrücklich von der Klage.
ar/ul (dpa, rtr)